Schlussspurt zum Sieg
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Die 2. Herren startete am heutigen Sonntag in die Landesliga-Saison. Im Stadtduell schlug man dabei den Lehndorfer TSV dank eines erfolgreichen Schlussspurts mit 2:3. Gespielt wurde auf dem ziemlich kleinen Kunstrasen-Feld der Lehndorfer. Zu Essen gab es leider nichts, aber sehr preiswerte Getränke. Sieben Euro Eintritt musste man als nicht-ermäßigter Zuschauer blechen. Immerhin ging etwas Wind, der über den aufgeheizten Kunstrasen aber nicht viel Abkühlung verschaffte. Es war mein 100. Spiel mit den 2. Herren, Jubiläum!
In Abwesenheit von Trainer Marcus Danner übernahmen Ridha Kitar und Jonas Stephan aus dem NLZ die Trainerrolle: Justin Duda, Berkay-Osman Altin (75. Omar Ammar), Robin Dybizbanski, Nils Gehde, Hendrik Neumann (C), Lukas Hungier, Jona Renner, Moritz Hindermann (46. Christian Ebeling), Boubacar Barry, Emil Kischka, Ibrahim Diallo (46. Jan Schenk)
Die Blau-Gelben erwischten keinen guten Start in die Partie. Der sehr kleine Platz und die Aggressivität der Lehndorfer bereiteten einige Probleme. Kurz nach Anpfiff floss Blut: Capitano Hendrik Neumann blutete nach einem Zweikampf aus der Nase und musste einige Zeit behandelt werden, bis die Blutung komplett gestillt war. Die Überzahl nutzten die Gastgeber. Erst verpasste Luca Rothert nach einer Flanke nur knapp. Wenig später ließ ein Lehndorfer eine Flanke von der linken Seite geschickt durch und überraschte damit die dezimierte Eintracht-Hintermannschaft. Der Ball kam zum Lehndorfer Toptorjäger, Marius Homann, der den Ball über die Linie drückte. 1:0 für den Aufsteiger. Nur wenige Minuten später, immer noch in der Anfangsviertelstunde, klingelte es erneut. Der Ball prallte 30m vor dem Tor hin und her und plötzlich war Rothert frei durch, überlupfte den herausstürmenden Justin Duda und wollte schon zum Jubeln abdrehen, doch Hendrik Neumann kratzte den Ball noch von der Linie. Doch wirklich freuen konnte sich darüber niemand, denn Marius Homann schnappte sich den freien Ball und erzielte das 2:0 in der 14. Spielminute.

Der Matchplan der Gastgeber schien aufzugehen: Früh in Führung gehen und dann das Ergebnis verwalten. Die Blau-Gelben kamen gegen den tief stehenden Abwehrriegel kaum zu Torchancen. Erst kurz vor der Trinkpause, kam der erste richtig gefährliche Abschluss: Nach einem langen Ball kam der Heim-Schlussmann bis an den Strafraumrand und pflückte die Kugel aus der Luft. Dabei stieß er allerdings mit einem Abwehrspieler zusammen und ließ den Ball fallen. Nils Gehde schnappte sich die Kugel und zog etwas aus der Drehung sofort ab. Der Ball strich hauchzart am rechten Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite wurde Lehndorf nach einem der vielen weiten Einwürfe gefährlich. Völlig frei aus wenigen Metern köpfte der Lehndorfer den Ball aber über den Kasten. Kurz darauf fing der LTSV-Keeper erst eine Flanke von Robin Dybizbanski ab, dann wurde Jona Renners Schuss aus aussichtsreicher Position geblockt. Auch Gehdes Volleyversuch vom Strafraumrand wurde wenig später geblockt. Ein Fernschuss von Barry kam einige Minuten später zu zentral um gefährlich zu werden. Zu diesem Zeitpunkt verzögerten die Gastgeber das Spiel immer wieder durch Ballwegschießen, was vom Schiedsrichter leider nicht bestraft wurde. Bestraft wurden aber fast die Blau-Gelben, denn kurz vor dem Pausenpfiff wurde der völlig allein gelassene Luca Rothert angespielt und hatte nur noch Duda vor sich. Der junge Löwen-Keeper blieb lange stehen und konnte den Schuss abwehren. In der letzten Eintracht-Aktion bekam Barry fast einen starken Flugball von Kischka unter Kontrolle, der Außenspieler wäre völlig frei vorm Lehndorf-Kasten gewesen.
Dann war Halbzeit, eine verdiente Führung für die Gastgeber, die nach dem 2:0 nicht mehr allzu viel für das Spiel taten, aber trotzdem gefährliche Abschlüsse hatten. Die Einträchtler hingegen suchten noch nach Wegen um wirklich gefährlich vors Tor zu kommen. Zur Halbzeit wechselten die Blau-Gelben zwei Mal, für Diallo und Hindermann kamen Schenk und Ebeling. Nils Gehde rückte vom Sturm in die Innenverteidigung, Altin nahm den umgekehrten Weg und stürmte an der Seite von Ebeling.

Die erste Chance hatte wieder Lehndorf: Nach einem Ballverlust im Spielaufbau kam der Konter, es folgte der Abschluss aus kurzer Distanz, den Justin Duda im Nachfassen aber sicher hatte. Kurz darauf zogen die Löwen einen schönen Angriff durch: Emil Kischka schickte Barry über die linke Seite, der den Kopf hoch nahm und in die Mitte flankte. Dort bedankte sich Christian Ebeling und drückte das Leder volley in die rechte Ecke, Anschlusstreffer! Nun hatten die Blau-Gelben Oberwasser und bestimmt das Geschehen vollends. Altins kraftvoller Abschluss aus 16m von halblinks konnte der Torwart wegfausten. Kurz danach setzte Neumann mit einem tollen langen Ball Barry in Szene, dessen Flanke gerade so noch vom Keeper abgefangen wurde. Danach passierte lange nicht viel, Lehndorf stand tief, die Zwote suchte nach Lücken. Lehndorf kam nach einer Ecke zum Abschluss, Duda parierte aber sicher. Sonst passierte 20 Minuten gar nichts vor den Toren. Die Schlussviertelstunde hatte schon begonnen, als Nils Gehde aus etwa 25m einfach mal abzog, der Schuss wurde abgefälscht und somit eigentlich ungefährlich, fast wäre er aber zur perfekten Vorlage für Ebeling geworden, der einen Schritt zu spät kam.
In der 80. Minute wurde es dann richtig sehenswert: Eine Barry-Flanke wurde abgefälscht und landete bei Jona Renner, der das Leder gekonnt mit dem Rücken zum Tor mit der Brust kontrollierte. Er ließ den Oberkörper absinken und traf den Ball mit einer Art Fallrückzieher perfekt: Fast genau im Winkel schlug der Ball ein, Traumtor und Ausgleich: 2:2! Jetzt hatten die Löwen (und nicht nur Hendrik Neumann) Blut geleckt und wollten mehr. Ein Aufsetzer von Renner aus 25m konnte der Torwart parieren. Auf der Gegenseite köpfte Lehndorf eine Flanke übers Tor. Dann hatte Luca Rothert die Mega-Chance auf den erneuten Führungstreffer. Nach einem Freistoß prallte der Ball zum 20-Jährigen, der nur noch Justin Duda vor sich hatte und aus etwa 12m frei zum Abschluss kommen konnte. Doch erneut parierte Duda und verhinderte den Rückstand. Doch damit nicht genug: Der eingewechselte Omar Ammar machte über die linke Seite viel Tempo, trieb den Ball voran und steckte im richtigen Moment auf Jan Schenk. Der nahm den Ball super mit, ging Richtung Grundlinie und legte den Ball quer durch die Gefahrenzone kurz vors Tor. Dort stand Christian Ebeling und drückte das Leder über die Line. 2:3 kurz vor Schluss! Großer Jubel bei allen Blau-Gelben auf und neben dem Platz.

Doch eine Szene hatte Lehndorf noch. Christian Ebeling wurde kurz vor dem Strafraum geschubst und stolperte daraufhin mit der Hand in den Ball. Der Schiedsrichter entschied auf strafbares Handspiel. Freistoß aus richtig gefährlicher Position. Die erste Flanke wurde geklärt, die zweite köpften die Gastgeber klar drüber und dann war Schluss! Die Zwote gewinnt das Auftaktspiel gegen Lehndorf mit 2:3! Am kommenden Sonntag geht es für die Löwen nach Nörten-Hardenberg, allerdings ohne mich. Ich bin bei dem Pokalspiel der Frauenmannschaft und werde von dort berichten.
Bis Dahin
Euer Kivi