Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Kein Punkt, kein Tor, die Eintracht

6 min read

Aus im Pokal, Abstieg in die dritte Liga…es konnte bei meinem dritten Anlauf in Kiel ja nur besser werden, oder? Na ja, so richtig schön war es jedenfalls nicht. Immer noch sind die Löwen tor- und punktlos. Wie bereits gegen Darmstadt wurde es erneut eine recht enttäuschende Leistung.

Pünktlich zur Stadionöffnung ging es bei hohen Temperaturen rein in das Holstein-Stadion. Der Großteil des Gästeblocks war im Schatten und es ging hin und wieder etwas wind, als es aber voll und eng wurde, war es doch ganz schön warm. Neben ausreichend Wasser holte ich mir eine Bratwurst. Knackige vier Euro kostete die Wurst im Zebra-Stil: Zwei Seiten doch eher schwarz als braun, zwei Seiten komplett weiß. Zudem gab es ein ziemlich weiches Brötchen. Die Wurst war geschmacklich ok, aber auch keine Wucht. Konsistenz ist immer eine gefährliche Sache bei Stadion-Würsten, hier war es aber ok. Alles in allem sehr durchschnittlich. 6,5/10 gibt es von mir.

Dann ging es auch schon los. Mittelfeld-Kampfschwein Robin Krauße fiel wegen einer Corona-Erkrankung aus. Abwehrspieler Saulo Decarli war nach kurzer Verletzungspause noch nicht fit genug. Löwen-Trainer Michael Schiele setzte folgende Löwen ein: Jasmin Fejzic (C) – Jan-Hendrik Marx, Brian Behrendt, Michael Schultz, Niko Kijewski (46. Anton Donkor) – Jannis Nikolaou (75. Anthony Ujah), Bryan Henning, Immanuel Pherai, Fabio Kaufmann (66. Maurice Multhaup) Luc Ihorst (60. Keita Endo), Lion Lauberbach

Die erste Chance hatten die Kieler: Nach einem Konter zog Arp erst nach innen und dann ab, knapp vorbei. Auf der Gegenseite leitete Kijewski mit einer Mischung aus Flanke und Schuss die erste Löwen-Chance ein: Pherai hielt den Fuß hin und fälschte ab. Vom Pfosten sprang der Ball ins Aus. Störche-Torwart Dähne wäre aber wohl da gewesen. Wenig später wurde es nach einer Kiel-Ecke unübersichtlich. Mit vereinten Kräften klärte die Eintracht-Defensive dann doch noch. Dann wieder Eintracht: Kaufmann fand mit einem weiten Einwurf Lauberbach, doch dieser konnte den Ball nicht mit genügen Druck versehen. Sein Kopfball bereitete Dähne somit keine Probleme. Quasi im Gegenzug hatten die Hausherren plötzlich Überzahl: Skrzybskis etwas zu unpräzise Flanke verpasste Pichler haarscharf. Kurz darauf klingelte es dann doch: Skrzybski war gedankenschneller als Schultz und verschaffte sich dadurch Platz. Somit konnte er die Flanke von Korb einigermaßen ungestört aufs Tor bringen. Zwar traf er nur den Pfosten doch vom Rücken von Fejzic sprang der Ball über die Linie, 1:0 für die Kieler.

Die Antwort der Löwen? Sie bekamen einen Freistoß aus guter Position zugesprochen. Pehrai traf aber nur die Mauer. Direkt danach wurde es aber doch gefährlich: Lauberbach köpfte eine Henning-Flanke nur knapp über den Kasten. Die nächste Szene hatten die Kieler und die wurde richtig knapp! Erst wehrt Fejzic einen Porath-Fernschuss stark, aber etwas zu kurz ab, ein Abwehrspieler konnte klären, aber etwas zu kurz. Nur Augenblicke später kam Pichler zum Schuss, wieder parierte Fejzic stark, konnte den Ball aber erneut nicht festhalten, sodass Arp aus wenigen Metern völlig freistehend an das Leder kam und drüber schoss. Großes Glück für die Eintracht. Sieben Minuten vor der Pause wurde Kiel erneut gefährlich: Korb bekam alleine vor Fejzic einen langen Ball nicht sauber genug kontrolliert, sodass der bosnische Keeper die Kugel aufnehmen konnte. Dann wieder die Eintracht: Über Umwege konnte Ihorst in den Strafraum eindringen und suchte aus sehr spitzem Winkel den Abschluss. Außennetz! Wenig später kam Kaufmann halbrechts im Strafraum zum Abschluss und zwang Dähne zu einer sehenswerten Parade. Allerdings stand der Flügelspieler zuvor im Abseits, der Treffer hätte also ohnehin nicht gezählt. Die letzte Szene der ersten Halbzeit hatten die Kieler: Wieder durfte Korb flanken, wieder kam Skrzybski zum Abschluss, doch dieses Mal landete der Ball überm Tor.

Dann war Halbzeit. Kiel überlegen, Eintracht kam aber auch zu Chancen. Die Gastgeber hatten unter Anderem mit der Riesenchance von Arp aber das Chancenplus. Trainer Schiele wechselte zur Halbzeit einmal: Donkor kam für Kijewski.

Direkt nach dem Wiederanpfiff wurden die Blau-Gelben gefährlich. Pherai fand mit einem wunderschönen Flugball Kaufmann, der den Ball auch super aus der Luft nahm und im Strafraum abziehen konnte, aber einen vollkommen ungefährlichen und kraftlosen Abschluss genau in die Arme von Dähne fabrizierte. Nur wenig später ließen die Löwen das nächste Ding liegen. Marx wurde von Kaufmann in eine gute Flankenposition geschickt, brachte die Pille in die Mitte. Dort kam Luc Ihorst aus kürzester Distanz zum Abschluss. Doch irgendwie schaffte es Dähne noch, den Schuss abzuwehren. Der Ball sprang zu Pherai, der das Leder aus wenigen Metern weit über das Tor drosch. Einige Minuten später kam Nikolaou nach einer geklärten Freistoßflanke aus etwa 20 Metern zum Schuss: Klar, ganz klar vorbei.

Im Gegenzug stolperte Arp in den Strafraum, war aber durch unsere Abwehrspieler trotzdem nicht vom Ball zu trennen und legte diesen etwas unsauber zu Skrzybski, dem der Ball verspringt. Dennoch blieb er im Ballbesitz und versuchte es mit der Hacke. Sein trickreicher Versuch wurde zur Ecke geklärt, die nicht gefährlich wurde. Nach etwa einer Stunde wurde Ihorst ausgewechselt und ließ sich anschließend behandeln, drücken wir mal die Daumen, dass es sich nicht um einer erneute Verletzung handelt! Sturmkollege Lauberbach war es, der kurz danach den Abschluss verpasste. Nach einem Fehlpass der Kieler Hintermannschaft zog der großgewachsene Stürmer mit viel Tempo in den 16er, legte sich den Ball aber etwas zu weit vor und wurde von Wahl abgegrätscht. Wenig später verpasste Pichler eine Reese-Flanke hauchzart. In der nächsten Szene durfte sich Eintracht-Schlussmann Fejzic mal wieder auszeichnen: Mühling setzte sich im Strafraum durch und konnte aus kurzer Distanz abziehen. Der Bosnier bekam irgendwie noch eine Hand an die Kugel und lenkte den Ball ins Toraus.

Nach einer kurzen Trinkpause entschied Skrzybski das Spiel. Nach einer Mühling-Flanke hatte er genug Platz und Zeit um das Leder aus der Luft anzunehmen, mit einem weiteren Kontakt zurecht zu legen und dann abzuschließen. Sein Dropkick aus 16m schlug in der linken Ecke ein, 2:0. Die Kieler jubelten direkt vor dem Gästeblock statt vor ihren eigenen Fans, was den Unmut einiger Mitgereister auf sich zog. Nun ließen die Löwen die Köpfe hängen. Einige Minuten nach dem 2:0 setzte sich Pichler im Hinfallen und wieder Aufstehen gegen Schultz durch und bediente Korb. Dieser drosch den Ball über den Kasten. Wenig später zischte ein Ignjovskis-Fernschuss knapp am Tor vorbei, Fejzic wäre aber wohl da gewesen. Auf der anderen Seite traf Ujah erst aus spitzem Winkel das Außennetz, wenig später bekam er bei einem Kopfball nicht genug Druck hinter den Ball, sodass Dähne keine Probleme bekam.

Daraus entstand ein Gegenangriff: Reese hatte viel Zeit und Platz über die linke Seite, gab in die Mitte und fand den völlig freien Pichler, der nur einschieben musste. Das Schiedsrichtergespann entschied vorerst auf Abseits, doch nach VAR-Überprüfung stand fest, das war ein regulärer Treffer, 3:0: Wieder jubelten die Kieler vor dem Gästeblock, dabei hatten sie sich eigentlich schon für den aufgrund der Abseitsentscheidung fälligen Freistoßes sortiert. Das tat der guten Stimmung im Gästeblock aber nicht viel. Weiter wurde der Verein besungen. Die Auswärtsfahrer müssen sich nichts vorwerfen lassen, hier gaben die meisten ihr Bestes. Die letzte Aktion hatten erneut die Hausherren: Korb bediente Mühling, der den Ball per Volley aufs Tor brachte. Fejzic verhinderte mit einer Glanztat den nächsten Gegentreffer.

Die Stimmung im Gästeblock war gut

Dann war Schluss. Bis zum 2:0 waren die Löwen noch im Spiel, danach ließ die Gegenwehr aber zu wünschen übrig und auch insgesamt wurde wieder mal zu viel zugelassen und liegen gelassen. Allerdings ist die Niederlage mit drei Toren Differenz auch etwas zu hoch ausgefallen, verdient war sie aber natürlich. Die Bundesliga-Stats sprechen von 2,79xG zu 1,71xG. So bleibt man auch im vierten Spiel punkt- und torlos. Sechs Stunden warten die Blau-Gelben nun schon auf ihr erstes Saisontor. Auf, dass es gegen die Fortuna endlich klappt!

Bis Dahin

Euer Kivi

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2 thoughts on “Kein Punkt, kein Tor, die Eintracht

  1. Tobsüchtiger Trächtler: Das wird nix mehr, wenn man es nicht mal schafft in der Verteidigung sicher zu stehen und vorne die paar Chancen die man bekommt auch nicht für sich zu nutzen. Die haben ja überhaupt kein Zielwasser, hinten geht dann doch immer wieder einer für den Gegner rein. Wie soll man überhaupt gegen irgendwen, da mal ein Tor schießen oder Zähler einfahren?

  2. Den Spielern werde ich keinen Vorwurf machen, die psychologische Situation ist für sie alles andere als einfach.

    Aber:
    Wo sind eigentlich Frau Präsidentin und der Herr Sportdirektor? Und die dazu mit viel Vorschußlorbeeren eingestellte „Legende“? Man hört und sieht nichts!!!
    Andere Frage: Werden die Sponsorengelder nur für den laufenden Betrieb benötigt? Warum ist man bei Volkswagen nur zweite/dritte Wahl?

    Vorschlag:
    Bewerbung bei Michael Kühne – der will 120 Millionen Euro versenken, die könnte er bei Eintracht besser investieren …

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