Und am Ende schlug der Neumann zu
6 min readFür die Zwote Herrenmannschaft geht es in der Landesliga nur noch um die Ehre und eine gute Platzierung. Der Abstand zum Auf- bzw. Abstiegskampf ist so groß, dass eigentlich nichts mehr passieren kann und Fernsehgelder gibt es bekanntlich nicht. Dennoch möchten die Löwen in der Abschlusstabelle möglichst Höhenluft schmecken. Das heutige Heimspiel fand mal wieder im Zuschauer-Antimagneten NLZ statt, der Gast war der SSV Kästorf, die mit klar schlechterer Tordifferenz punktgleich mit den Blau-Gelben auf dem 5. Tabellenplatz rangieren. Sie haben zwar mehr Tore erzielt, dafür ließ die Löwenabwehr aber auch gleich 22 Gegentreffer weniger zu. Mit Top-Torjäger Jannes Drängmeister haben die Kästorfer zudem den Mann in den eigenen Reihen, der sich vermutlich die Torjägerkrone sichern wird.
Löwen-Trainer Marcus Danner schickte in meinem letzten Heimspiel diese Saison (den Rest verpasse ich urlaubsbedingt) folgende Elf in die Partie: Tobias Bremer (TW), Nils Gehde, Hendrik Neumann (C), Sengan Ndure (62. Ibrahim Diallo), Florian Ohk, Emil Kischka (71. Ilhan Kizilhan), Timon Wloch, Moritz Hindermann (62. Dominik Hänel), Berkay-Osman Altin, Daniel Pflüger, Christian Ebeling (90.+2 Arndt Kutschke)
Nach wenigen Minuten setzte sich Florian Ohk über seine linke Seite durch und brachte den Ball in die Mitte. Die Flanke konnte aber geklärt werden. Etwas später köpfte Emil Kischka eine Hindermann-Ecke aus kurzer Distanz knapp über den Kasten. Einige Minuten später zeigten sich dann auch Mal die Gäste: Ein schnell vorgetragener Angriff führte zu einer scharfen Flanke in den Löwen-Strafraum wo der Kästorfer Topstürmer den Ball volley nahm. Von der Latte prallte der Ball ins Toraus. Nur wenig später kamen die Gäste erneut zum Abschluss: Der Flachschuss vom linken Strafraumeck zischte knapp am rechten Pfosten vorbei. Die nächste Chance hatten wieder die Blau-Gelben: Hindermann setzte sich ebenso robust wie resolut gegen seinen Gegenspieler durch, zog in den Strafraum und zog ab, verzog aber deutlich.

Nach einer halben Stunde gingen die Gäste in Führung: Über die rechte Seite kam eine flache Flanke in den Strafraum, die Nummer 24 lief ein und schob den Ball etwa auf höhe des Elfmeterpunktes ins Tor: 0:1. Im direkten Gegenzug kam Nils Gehde fast an einen langen Ball, wurde aber im letzten Moment entscheidend gestört. Dann konterten wieder die Gäste und konnten eine gefährliche Flanke schlagen, die die Blau-Gelben mit vereinten Kräften klären konnten. In der 40. Spielminute wollte der Kästorfer Abwehrspieler eine scheinbar harmlose Flanke lässig zu seinem Torwart spielen, doch der Rückpass misslang völlig. Moritz Hindermann war hellwach, spritzte dazwischen und schob zum 1:1-Ausgleich ein. Kurz darauf fing Löwen-Keeper Bremer eine flache Flanke vor den lauernden Gäste-Stürmen ab und leitete den Gegenangriff ein, der über mehrere Stationen durchaus ansehnlich bei Christian Ebeling landete, der im Strafraum allerdings geblockt wurde. Nur eine Zeigerumdrehung später nahm Ebeling ein Ohk-Flanke mit der Brust aus der Luft, drehte sich und zog ab, wieder geblockt!
Dann war Halbzeit, beide Teams hatten Chancen, Eintracht aber die fußballerisch bessere Mannschaft mit vielen Spielanteilen. Kästorf wurde vor allem nach schnellen Gegenangriffen gefährlich. Bei sonnigem Wetter war es ein ansehnliches Spiel vor 51 Zuschauern.

Der zweite Durchgang wurde mit einem tollen Dribbling von Moritz Hindermann eingeläutet, der Florian Ohk in Szene setzte, dessen Flanke landete am Strafraumrand bei Sengan Ndure, der sofort abzog, das Tor aber klar verfehlte. Im Gegenzug kam der SSV Kästorf mit einer Flanke gefährlich vors Tor: Plötzlich war nur noch Keeper Bremer da um den Gegentreffer zu verhindern. Den Abschluss aus spitzem Winkel konnte er im Nachfassen sicher unter sich begraben, eine tolle Parade! Zwei Minuten später setzte sich die Eintracht am gegnerischen Strafraum fest, die Gäste konnten sich einfach nicht aus der Situation befreien. Schlussendlich brachte Daniel Pflüger den Ball zu Christian Ebeling, der sich mit geschicktem Körpereinsatz etwas Platz verschaffte und aus spitzem Winkel abzog. Sein Schuss prallte von einem Abwehrbein an die Latte und wurde aus dem Strafraum geschlagen, allerdings wieder nur unzureichend, denn Nils Gehde kam aus 20m zum Abschluss: Knapp drüber, da hätte der Keeper keine Chance gehabt.
Die nächste Aktion hatten wieder die Gäste, doch Tobias Bremer hatte aufgepasst und pflückte die Flanke aus der Luft. Fünf Minuten später setzte sich Christian Ebeling gleich gegen fünf Gegenspieler durch, teilweise robbend auf dem Boden und konnte den Ball zu Ndure bringen, der aus 20m abzog. Der Torhüter lenkte das Spielgerät über die Latte. Die Ecke wurde kurz ausgeführt und landete wieder bei Ndure, der den Ball in die Mitte flankte. Dort stieg Hendrik Neumann am höchsten, sein Kopfball wurde vom Keeper aber gefangen. Einige Minuten später hatten Ndure und Ebeling nur noch einen Gegenspielr vor sich, doch der Pass von Ndure auf Ebeling war etwas zu ungenau, sodass der letzte Mann der Gäste vor dem Braunschweiger Goalgetter an die Kugel kam. Wenig später dann eine Schrecksekunde für alle Beteiligten. Nach einem Foul an Kischka trat der Gegenspieler unserer Nummer 17 unglücklich aufs Bein. Das tat dem jungen Mittelfeldakteur richtig weh. Er konnte zwar nach längerer Behandlung noch etwas weiterspielen, wurde aber einige Minuten später dann doch ausgewechselt. Gute Besserung an der Stelle!

Weiter ging es mit dem Offensivlauf der Löwen: Gehde kam mit einem langen Bein noch an den Ball und brachte diesen somit zum gerade erst eingewechselten Diallo, der nun die rechte Flügelposition bedeckte. Der Linksfuß schlenzte den Ball aufs Tor: Drüber. Nur eine Minute später brachte Pflüger eine flache Flanke an den zweiten Pfosten, wo Florian Ohk angerauscht kam und den Ball am Tor vorbei schob. In der 70. Minute dann endlich der erlösende Führungstreffer: “Ibo” Diallo wurde wieder einmal gefoult, den fälligen Freistoß bracht Timon Wloch auf den Kopf von Christian Ebeling, der aus kurzer Distanz zum 2:1 einnickte. Fast hätten die Gäste direkt ausgeglichen, doch Daniel Pflüger rettete mit großem Einsatz und einem tollen Zweikampf als letzter Mann. Kurz darauf drang Wloch nach einem überragenden Sprint über das halbe Feld in den 16er ein, nahm den Kopf hoch und suchte mit einem Querpass seine Mitspieler. Die Kästorfer Abwehr konnte zur Ecke klären. Diese wurde zwar geklärt, doch der Ball blieb heiß. Diallo bediente Kizilhan, der aus der Drehung abschloss. Sein Schuss vom Strafraumeck war aber zu zentral um den Torhüter vor ernsthafte Probleme zu stellen. Nun konterten die Gäste: Nach einer Hereingabe kamen sie aus kurzer Distanz zum Abschluss, ein Löwenbein konnte noch Blocken und den Nachschuss parierte der schon am Boden liegende Bremer.
Danach rannten die Gäste verstärkt an, scheiterten aber häufig an eigenen Ungenauigkeiten oder der aufmerksamen Eintracht-Abwehr. In der 87. Minute rutschte dann aber doch ein Steckpass durch und Top-Torjäger Drängmeister behielt alleine vor Tobias Bremer die Nerven und traf zum späten Ausgleich. Doch das Spiel war noch nicht beendet: Nicht ganz zwei Minuten später erkämpften die Löwen sich eine Ecke, die Ibrahim Diallo in die Gefahrenzone schlug. Dort beackerten sich Freund und Feind und irgendwie bugsierte Hendrik Neumann den Ball über die Line: 3:2 in der 89. Spielminute! Großer Jubel bei den Blau-Gelben. Den Gästen fiel nicht mehr viel ein, doch ein persönliches Highlight muss ich noch mit euch teilen. Bei einem Freistoß in der Nachspielzeit kündigten die Zuschauer eine tolle Ausführung an und die Kästorfer forderten lautstark eine eigene Mauer neben der Eintracht-Mauer zu bilden. Dies setzten die Gäste auch um. Und die Mauer funktionierte, denn sie blockte den Freistoß vom eigenen Mitspieler. Die Löwen konnten den Ball daraufhin locker klären.

Dann war Schluss! Nach einem späten Ausgleichstreffer schlugen die Löwen durch Hendrik Neumann doch noch zurück und dürfen den Heimsieg feiern. Kommenden Sonntag geht es zum TSG Bad Harzburg. Anstoß im Stadion an der Rennbahn ist um 15 Uhr.
Bis dahin
Euer Kivi