Jasmin Fejzić – Der Tod von Toren!
5 min readMoin Löwen!
Seine tollen Rettungstaten haben uns auch gegen Viktoria Köln die 3 Punkte gerettet. Wir reden natürlich von es unserem Stammkeeper Jasmin Fejzić. Es sind aber nicht nur seine Glanzparaden, die ihn zu einen der besten Torhüter in der Liga machen. Es sind auch seine Aktionen mit dem Ball, die ihn als Torhüter auszeichnen. Es mag einige von euch vielleicht etwas überraschen, aber unser Jasi kann wirklich gut kicken! Insgesamt ist er ein Torwart mit vielen Qualitäten, die wir uns jetzt etwas genauer ansehen werden.
Physisch stark, passiv im Spiel gegen den Ball
Jasi ist mit 35 Jahren der zweitälteste Stammkeeper in Liga 3. Mit 198 cm ist er neben seinem Kollegen Leo Weinkauf (Duisburg) der längste Schlussmann und bringt mit 95 kg auch ordentlich Masse auf die Waage. Sein BMI liegt mit 24,2 kg/m2 im oberen Mittelfeld der Liga. Den höchsten BMI-Wert stellt Phillip Kühn (Osnabrück) mit 26,3 und den niedrigsten Wert weisen Julian Krahl (Berlin) und Hendrik Bonmann (Würzburg) mit 21,8 auf.

Was überraschend ist, dass Jasi trotz seiner Physis die 1 vs. 1-Duelle oft vermeidet. Er gewinnt zwar 80 % seiner Zweikämpfe (Platz 9/20), aber er bestreitet weniger davon als die Ligakonkurrenz im Durchschnitt. Er verbucht insgesamt auch sehr wenig defensive Aktionen. Luftduelle oder das Abfangen von Bällen finden bei ihm selten statt. Insgesamt kann er also als ein passiver Spieler in seinen defensiven Aktionen gelten – als einer, der sich nur einschaltet, wenn er wirklich muss. Somit verlässt er auch nur selten seine Linie. Pro 90 Minuten passiert das im Schnitt 1,32 Mal (Platz 15).
Die Spielerrollenbeschreibung von Global Soccer Network “konservativer Torhüter” passt somit sehr gut zu ihm. Besonders wohl fühlt er sich auf seiner Torwartlinie und überlässt die defensive Arbeit primär seinen Vorderleuten.
Jasi mit dem Ball
Jasis “Passivität” setzt sich fort, wenn es um das Spiel mit dem Ball geht. Allerdings nicht im gleichen Maße. Beispielsweise spielt er etwas weniger Pässe als der Ligadurchschnitt. Dabei bevorzugt er lange Pässe, anstatt sich kurzen oder mittellangen Pässen zu bedienen. Letztere spielt er aber mit einer hohen Präzision. Bei kurzen und medialen Pässen hat er die beste Torwart-Passquote in der Liga, bei den langen Pässen steht er immerhin auf Platz 4 von 20. Interessanterweise zeigen die Daten aber auch, dass er Probleme bei Pässen ins letzte Drittel hat. Einerseits greift er nur selten darauf zurück. Wohl zu Recht, denn andererseits zeigt er hier die zweitschlechteste Passquote von allen Stammkeepern.

Für gewöhnlich kann man also erwarten, dass Jasi seine Pässe in die ersten 2/3 des Spielfeldes schicken wird. Dieser Umstand ist möglicherweise bedingt durch den vorgegebenen Spielstil von Michael Schiele, der eine tiefstehende Abwehr mit geringen Abständen bevorzugt. Jasi wird sehr oft angespielt, weil er die angesprochenen Pässe unter 40 m sehr gut an den Mann bringt. Seine Passquote von 97 % lässt sich hier sehen. Auch seine Langpassquote 40 m+ ist 71,88 % eine der besten in Liga 3 (vergessen wir mal die Pässe ins letzte Drittel).
Als Torwart macht Jasi auch von der Möglichkeit Gebrauch, das Spiel mit seinen Händen zu eröffnen. Bei Abwürfen bevorzugt er leicht die linke Seite, auf der er in dieser Saison bisher allerdings zwei Fehlpässe zu verbuchen hat. Ins Zentrum wirft er kaum. Diesen zentralen Weg finden seine geworfenen Bälle meist nur, wenn es zuvor ein direktes Duell mit einem gegnerischen Offensiv-Mann gab.

Mit seinen Pässen und Abwürfen ist unser Stammkeeper ein wichtiger Bestandteil von Schieles Umschaltfußball. Dabei versucht unser Team das Spiel schnellstmöglich zu eröffnen, wenn der Gegner noch unorganisiert ist. Das belegen auch Jasis erwartete Tore-Buildup-Daten. Mit 2,83 xG ist er mit seinen teils schnellen Pässen indirekt an Toren beteiligt – und das im Verhältnis zu seinen Kollegen oft und gut.
Jasi mit dem ruhenden Ball
Natürlich spielen auch klassische Abstöße eine wichtige Rolle im Fußball. Oft hört man den Vorwurf, Jasis Abstöße würden sowieso fast nur beim Gegner landen. Leider konnte ich hier keinen Ligavergleich finden. Doch Jasis Statistik belegt, dass 9 von 10 Abstößen ihr Ziel finden. Hier wären ein ligaweiter Vergleich und weitere Daten notwendig, um letzte Zweifel auszuräumen.

Jasi auf der Linie
Schließlich möchten wir einen Blick auf die Paraderolle unseres Keepers werfen: Sein Verhalten auf der Linie. Ich habe bereits darauf hingewiesen, dass er diese eher selten verlässt. Beim Verhindern von Toren landet Jasi auf Platz 5 von 20. In Zahlen heißt das: Er verhindert im Schnitt rund 0,2 Tore pro Spiel. Insgesamt sind es mehr als 4 Tore (Platz 4), die er mit seinen Aktionen vereitelt hat. Die Zahlen resultieren aus den Vergleichswerten zu Toren, die aufgrund der Abschlüsse eigentlich zu erwarten gewesen wären. Zum Beispiel zählt der gehaltene Elfmeter gegen Köln als 0,76 verhinderte Tore, da die Torwahrscheinlichkeit bei einem Elfmeter bei 76 % liegt. Insgesamt waren für Jasi 22 Tore zu erwarten gewesen, nur 18 Mal musste er aber hinter sich greifen. Seine “Saverate” liegt bei 75 % (Platz 7) und er hat die meisten Spiele zu Null in der Liga.
Insgesamt muss er sich pro Spiel 1,16 erwarteter Gegentore erwähren, was der achtniedrigste Wert in Liga 3 ist. Das beweist, dass seine Vorderleute in der Eintracht-Abwehr einen guten Job machen. Von 74 Schüssen auf sein Gehäuse konnte er 31 dank seiner Reflexe abwehren.
Fazit
Jasmin Fejzić gehört zu den besten Torhütern der 3. Liga. Er ist da, wenn man ihn braucht. Dabei wirkt er im Aufbauspiel der Eintracht nicht sonderlich aktiv mit – wenn, dann aber mit hoher Effektivität und Effizienz. Seine gute Form auf der Linie und seine hervorragende Passquote können die Löwen auch in der anstehenden Rückrunde sehr gut gebrauchen!