Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Eintracht und die „A-Wörter“

3 min read

Moin Löwen!

Nach dem überzeugenden Sieg gegen den SV Meppen gibt es wohl nur wenige Löwen im Eintracht-Umfeld, die nicht an das „A-Wort“ am Samstag gedacht haben. Der Zweijahresplan droht auf einen Einjahresplan zu schrumpfen und Eintracht scheint eine Fahrstuhlmannschaft zu bleiben. Seit der Saison 2016/17 geht es bei der Eintracht immer nur um die zwei „A-Wörter“: Aufstieg oder Abstieg. Langfristige Planungen sind nicht mal über 2 Saisons hinweg möglich.

Es gibt deswegen bestimmt auch einige Löwen-Fans die nur hoffen, dass die Mannschaft gut oben mitspielt, aber nicht aufsteigen wird. Eine ruhige Saison wünschte man sich. Doch fakt ist auch, die 3.Liga ist nicht ohne Grund eine „Pleite-Liga“. Die durch die Corona-Pandemie schwindende Zuschauerzahlen, zuletzt nur 5500 Zuschauer, machen die schon so enge finanzielle Lage noch wesentlich enger.

Zwei schlechte Optionen

Dabei wird die Eintracht nur schlechte Optionen haben. Steigt man auf, spielt man nächste Saison definitiv wieder gegen den Abstieg. Die finanzielle Lage lässt es vermutlich nicht zu eine Mannschaft aufzubauen, die locker den Klassenerhalt schaffen kann. Dazu traue ich nicht den Verantwortlichen zu eine Außergewöhnliche Mannschaft zu finden. Mit Netzwerkbasiertes Scouting hat man meistens nur Spieler auf dem Zettel, die andere Teams auch auf dem Zettel haben.

Dazu kommt, dass z.B. Eintracht’s Spielstil mit aggressivem Anlaufen nicht mehr so viel Erfolg bringen wird, da die 2.Liga-Verteidiger wesentlich pressingresistenter als ihre 3. Liga-Kollegen sind. Michael Schiele hat als Trainer nur wenig 2.Liga-Erfahrung. Die Gefahr, dass es zu einem Trainerwechsel kommt (entweder mitten in oder zum Ende der Saison), ist mit dem schnellen Aufstieg deutlich erhöht. Verpasst man den Klassenerhalt wie 2020/21, findet man sich wieder am Anfang.

Steigt man nicht auf, bleibt die finanzielle Lage sehr angespannt und in der nächsten Saison gilt der Aufstieg als Ziel, den man nicht verfehlen darf. Man hat wieder etwas zu verlieren und der Druck könnte schnell, nach ein paar Niederlagen, zu groß werden. Das Team wird an seinen Zielen gemessen und wir alle wissen, wie schnell die Stimmung in Braunschweig kippen kann.

Einige Leistungsträger haben nur einen Vertrag bis Ende der Saison und andere haben auf sich Aufmerksam gemacht. Die Mannschaft und ihr Spielstil sind in der nächsten Saison auch wohlbekannt. Und: Fußball ist immer ein Glücksspiel. 40 % der Spiele werden durch Zufall entschieden. Das kann man nicht kontrollieren.

Lieber jetzt aufsteigen?

Nun. Was bevorzugt man von diesen beiden schlechten Optionen? Natürlich den direkten Aufstieg. Es ist nicht das, was ich mir wünsche (ich bin eher der Typ „eine ruhige Saison“), doch sollte man die Chance haben im nächsten Jahr aufzusteigen, sollte man es auch gestärkt anstreben. Am besten mit Winterneuzugängen und mehr taktischer Variabilität in der Rückrunde.

Aktuell hat die Eintracht eine sehr gute Ausgangsposition, die man so leicht nicht verspielen sollte. Man sollte aber auch bedenken, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Nach den erwarteten Punkten, 27,3 xPts, hatten wir auch etwas Matchglück (aktuell 32 Punkte). Das zeigt z. B. auch das Spiel gegen Meppen: 1,7 erwartete Tore haben 5 Tore erzeugt. Es werden auch noch Spiele kommen, in denen diese Schüsse nicht reingehen. Wann sie kommen werden, ist genau die Frage. Planungssicherheit ist im Fußball Mangelware.

Fazit

Aufstiege kann man nicht planen. Deswegen sollte man die Chance ergreifen, wenn sie kommt. Allerdings sollte man jetzt auch im Umfeld nicht von einem Aufstieg sprechen, sondern von Spiel zu Spiel denken. Wenn wir ein Spiel gewinnen, super. Wenn nicht, halb so wild. So bleibt das Umfeld möglichst lange locker und entspannt.

About Author

Kommentar verfassen

Discover more from

Subscribe now to keep reading and get access to the full archive.

Weiterlesen