Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Torsten Lieberknecht

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Viele werden es bereits mitbekommen haben: Nach dem erlösenden Auswärtssieg gegen Aue stand Torsten Lieberknecht mit feuchten Augen vor der Kamera und sprach von einem gewonnenen Endspiel. Zuvor war er minutenlang von den etwa 1000 mitgereisten Fans gefeiert worden. Beim Abschlusstraining waren über 500 Fans anwesend um der Mannschaft und insbesondere dem Trainer zu zeigen, dass sie da sind. Ich zähle mich zu den absoluten Lieberknecht-Unterstützern, dementsprechend emotional waren die letzten Tage.

Während Lieberknecht mit Tränen in den Augen alleine vor der Kurve stand, schrie ich mir mit den allermeisten der mitgereisten Fans die Seele aus dem Leib. Für ihn. Für unseren Trainer.  Als der Bus gegen neun Uhr am Abend am Eintracht-Stadion ankam, erwarteten etwa 250 Fans unseren Trainer. Nach nicht aufhören wollenden Sprechchören, vielen aufmunternden Worten, einer Menge Umarmungen und erneut mit Tränen in den Augen und tief bewegt verließ Lieberknecht nach etwa 20 Minuten die Fans in Richtung Katakomben.

Zu diesem Zeitpunkt hatte nicht nur er einen dreifachen Looping auf der Gefühlsachterbahn überstanden. Seit dem 12.05.2008 dabei erfährt er vor allem bei den allertreusten eine große Unterstützung. Der Mensch Lieberknecht ist in der gesamten Fanszene unglaublich beliebt. Wenn er in Frage gestellt wird, dann geht es nur ums Sportliche.

Es ist das erste Mal, dass sich Braunschweiger so stark zu Torsten bekennen. Nörgler hört man natürlich immer, aber am vergangenen Wochenende wurde eindrucksvoll bewiesen, dass auch eine Menge Fans Lieberknecht als Trainer behalten wollen.

Auf die Taktik und das Sportliche allgemein will ich auch gar nicht eingehen. Vielmehr möchte ich gerne an die vielen hochemotionalen und unvergesslichen Momente mit Lieberknecht erinnern.

 

31.05.2008 

Über dieses Datum und auch viele andere habe ich bereits in älteren Beiträgen berichtet. Lieberknecht ist allerdings mit allen Erinnerungen und Momente der letzten 10 Jahre untrennbar und für immer verbunden. Wie im Beitrag Über mich berichtet, schafften wir am letzten Spieltag der Regionalliga Nord die Qualifikation für die eingleisige 3. Liga. Die Emotionen, das Abfallen dieser unbeschreiblich großen Last, die vielen Freudentränen, all das werde ich nie vergessen. Als Trainer hat er in den drei Spielen natürlich nicht den allergrößten Anteil gehabt, aber gefühlt war er unser Retter und wird dies immer bleiben.

Leider gibt es zu diesem Erlebnis, dass bei mir während des Schreibens Gänsehaut und Freudentränen verursacht, kaum ein wirklich schönes Video welches die Emotionen zu 100% darstellt. Dieses Video passt aber ganz gut.

Die Saison 2010/11

Eine unglaublich dominante Saison voller Erfolge und dem schlussendlich hochverdienten Aufstieg, dessen Punktzahl wohl dieses Jahr erstmalig vom SC Paderborn geknackt wird. Die Aufstiegsfeiern und die pure Spielfreude der damaligen Mannschaft

Eine sehr schöne Reportage beschreibt gut das damalige und auch noch heute aktuelle Gefühl vieler Fans. Man steht zu Eintracht, egal was passiert.

Der Aufstieg in die Bundesliga

Die Emotionen des Torsten Lieberknechts während der Aufstiegsfeier spiegeln für mich die Verbundenheit und die Liebe zum Verein perfekt wieder. Ebenfalls ein absoluter Gänsehaut-Moment.

Die Bundesliga-Saison

Trotz des Abstiegs war die Stimmung die komplette Saison großartig und mit vielen unvergesslichen Momenten. Von den Siegen gegen die anderen Nord-Clubs und vielen Spielen mit herausragender Stimmung zu Momenten tiefer Trauer aber voller Stolz.

So zum Beispiel die 0:4-Heimniederlage gegen den VfB. Von einer Allesfahrerin aus dem gegnerischen Lager treffend beschrieben, wurden kurz vor Schluss tausende Schals in die Luft gestreckt. Aus ebenso vielen Kehlen erklang lautstark You´ll never walk alone.

In der anschließenden Pressekonferenz sprach Lieberknecht von einem möglichen Rücktritt. Mit der Reaktion der Fans hatte er offensichtlich nicht gerechnet.

Mehrere hundert Fans erschienen beim Training um ihn aufzumuntern. Mit vielen Sprechchören und einem geschenkten Trikot wurden dem Trainer wieder mal die Tränen in die Augen getrieben. Eine fast baugleiche Situation zu der aktuellen, bloß mit einer deutlich besseren Tabellensituation.

Besonders emotional war die Feier nach dem Abstieg. Minutenlang wurde die Mannschaft von den etwa 6000 Mitgereisten aus vollem Halse gefeiert. Verzweifelt versuchten die Hoffenheimer ihre arrangierte Abschlussfeier irgendwie fortzusetzen doch heute hatten sie keine Chance. Stimmung vor und nach dem SpielStimmung nach dem Spiel. Bei den “Feierlichkeiten” kam es zu einer unglaublich berührenden Szene: Ein kleines Mädchen lief aufs Spielfeld und überreichte Torsten Lieberknecht eine Blau-Gelbe Rose. Den Tränen erneut mehr als nahe hob er die Kleine hoch und sprach einige Worte mit ihr, während die Fans weiter feierten. Artikel über das Blumenmädchen

Liebe zum Verein

Ich durfte schon längere Gespräche mit Torsten führen. Zum Einen durch meine Besuche bei Trainingslagern und Testspielen, zum Anderen besuchte er meinen Fanclub bei unserer Weihnachtsfeier für mehrere Stunden. In diesen Gesprächen ist mir klar geworden, wie sehr er unseren Verein liebt. Genau so wie die Fans die in der Kurve stehen. Er ist einer von uns, für immer. Er wird immer sein Herzblut geben und den Verein lieben. Solche Eigenschaften werden wir vermutlich lange nicht bei einem neuen Trainer finden. Wie bereits gesagt, über die sportlichen Aspekte werde ich nicht sprechen.

Kleine Anekdote

Torsten nimmt sich Kritik immer sehr zu Herzen, wesegen er mit dem unqualifizierten Gepöbel wohl auch schwer zurecht kommt. Sollte aber jemand die Kritik sachlich und begründet äußern spricht er gerne und diskutiert auch lange. Vor einigen Jahren rief er einen Leserbriefschreiber an und sprach lange mit dem Verfasser.

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