Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Auswärtssieg in der Nachspielzeit

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Der Jubelschrei von Christian Ebeling und seinen Mitspielern war vermutlich fast bis nach Braunschweig zu hören. In der Nachspielzeit hatte der Torjäger zum ganz späten Sieg beim MTV Wolfenbüttel getroffen. Wenig später war Ebeling in einer Jubeltraube verschwunden. Vor knapp 500 Zuschauern im Meeschestadion hatte Rami Zouaoui die U23 nach Vorlage von Linus Queißer in Führung gebracht. Zehn Minuten vor der Pause glichen die drittplatzierten Hausherren durch einen direkt verwandelten Freistoß aus, ehe die jungen Löwen durch ein Eigentor mit dem Pausenpfiff wieder in Führung gingen. Im zweiten Durchgang gelang beiden Teams aus dem Spiel heraus wenig, die Gastgeber aus der Lessingstadt kamen aber durch einen Strafstoß zum Ausgleich. Dieser hatte auch bis zur Nachspielzeit bestand, doch dann köpfte Christian Ebeling eine Ecke von Emil Kischka in den linken Knick und ließ die zahlreich erschienen Eintracht-Fans jubeln.

U23-Coach Ridha Kitar entschied sich für folgende Aufstellung: Justin Duda (TW) – Phil-Louis Kunze (77. Maksym Tytarenko), Emil Kischka, Erik Henschel (77. Leon Taiyo Suzuki)- Jonas Wand (77. Moritz Gollmer), Damir Vrancic, Jona Borsum, Len Schneider (83. Christian Ebeling) – Rami Zouaoui, Linus Queißer (65. Benjamin Mbom), Robin Placinta

Beide Teams begannen die Partie vorsichtig und geduldig. Nach einem Stockfehler war der ehemalige Eintracht-Profi Felix Stumpe scheinbar frei durch, doch gleich die gesamte Abwehrkette holte den Offensivakteur der Lessingstädter noch vor der Strafraumkante ein. Anschließend bereinigten Emil Kischka, Phil-Louis Kunze und Erik Henschel die Situation souverän. Auf der anderen Seite versuchte es Rami Zouaoui mal aus der zweiten Reihe, wurde aber geblockt. Ein paar Minuten danach köpfte Linus Queißer eine Flanke von Robin Placinta über den Querbalken. Noch nicht ganz 20 Minuten waren gespielt, als Len Schneider auf der linken Seite den Ball eroberte und diesen an Robin Placinta weitergab. Der Flügelflitzer spielte die Kugel in den Lauf von Linus Queißer. Der Stürmer, der im Winter von den Gastgebern zur U23 wechselte, drang über die linke Seite in den Strafraum ein und legte den Ball flach in die Gefahrenzone. Dort behielt Rami Zouaoui die Übersicht und schob das Spielgerät durch die Beine des Torwarts ins Tor. Die Führung für die Blau-Gelben mit dem ersten Schuss aufs Tor: 0:1!

Es war ein Spiel mit wenigen Strafraumszenen, beiden Teams gelang aus dem Spiel heraus wenig. Stattdessen häuften sich auf beiden Seiten Ungenauigkeiten, der Ball versprang doch sehr häufig. Zehn Minuten später kam der Ball über Damir Vrancic zu Robin Placinta, der Rami Zouaoui in Szene setzte. Doch seinen Schuss aus spitzem Winkel wehrte der MTV-Schlussmann zur Ecke ab. Diese brachte nichts ein. Zehn Minuten vor der Halbzeit bekamen die Gastgeber einen Freistoß wenige Meter vor dem Strafraum zugesprochen. Hannes Joppich versuchte es direkt. Der Ball rutschte durch die Mauer und schlug im unteren rechten Eck ein, Justin Duda konnte den Einschlag nicht mehr verhindern. Auch die Gastgeber trafen also mit dem ersten Schuss aufs Tor: 1:1.

Der zweite Schuss aufs Tor von Justin Duda war dann aber nicht drin. Den strammen Schuss von der Strafraumkante lenkte der Löwen-Keeper mit den Fingerspitzen über den Querbalken. Kurz vor der Halbzeitpause eroberte Linus Queißer an der Mittellinie den Ball und zündete nach einem tollen Doppelpass mit Robin Placinta den Turbo. Im Strafraum angekommen, zog Queißer von Halblinks ab, doch der Schlussmann parierte mit einer starken Reaktion zur Ecke. Die anschließende Ecke schlug Emil Kischka auf den zweiten Pfosten. Phil-Louis Kunze beförderte die Kugel mit dem Kopf auf die kurze Ecke, doch der Torwart konnte erneut parieren. Die Löwen setzten nach und der Ball sprang irgendwie ins Netz, im Ende war es ein Eigentor durch einen MTV-Akteur. Den Löwen war es egal, denn direkt danach war Halbzeit und die Pausenführung somit klar: 1:2 für die U23!

Dann war Halbzeit. Die jungen Löwen wirkten besser, ein großes Chancenplus hatte sich das Team von Trainer Ridha Kitar aber auch nicht erspielt. Die Gastgeber hatten den Löwen-Strafraum hingegen noch gar nicht mit Ball betreten. Dennoch passte es zum Geschehen auf dem Platz, dass zwei der drei Tore nach Standards gefallen waren.

Die ersten Minuten im zweiten Durchgang passierte nichts, erst nach zwölf gespielten Minuten wurde es laut im Meeschestadion. Die Gastgeber waren mit einer schnellen Kombination das erste Mal in den Strafraum der Blau-Gelben vorgedrungen und prompt wurde der MTV-Spieler per Foulspiel zu Fall gebracht. Es gab wenig Diskussionsbedarf: Strafstoß. Die Nummer 10 der Gäste, Jonas Klöppelt, seit 2018 im Verein, legte sich den Ball zurecht. Unten rechts schlug die Kugel ein, Justin Duda hatte sich für die andere Seite entschieden. Der erneute Ausgleich, wieder nach einem ruhenden Ball: 2:2.

Im direkten Gegenzug verpasste Rami Zouaoui eine Hereingabe von Len Schneider nur knapp. Fünf Minuten später luchste Rami Zouaoui seinem Gegenspieler auf der rechten Außenbahn den Ball ab und zog nach innen. Seinen Abschluss aus 20 Metern hatte der MTV-Keeper im Nachfassen sicher. Ein paar Minuten danach erwischte Jona Borsum eine Flanke von Jonas Wand mit dem Kopf, aber das war kein Problem für den Schlussmann der Hausherren. Zwei Zeigerumdrehungen später konterten die Löwen über Robin Placinta, der mit einem langen Ball Jonas Wand suchte. Der Außenverteidiger, der 2017 mit der Eintracht den U19-DFB-Pokal gewann, kam im Laufduell mit dem Wolfenbütteler Torwart einen Schritt zu spät, sodass der Schlussmann die Kugel wegschlagen konnte.

Zehn Minuten später war plötzlich Unordnung auf dem Platz. Die Eintracht hatte drei Spieler eingewechselt, allerdings hatten vier Spieler das Feld verlassen. Das Spiel lief, der Assistent schaute verwirrt zur Bank der Eintracht und übersah dadurch eine meterweite Abseitsstellung der Gastgeber. Somit musste Justin Duda raus und der Torwart setzte mit viel Risiko zur Grätsche an. Im Strafraum traf Duda zuerst den Ball, dann ging der Angreifer zu Boden. Kein Strafstoß, das hatte auch der Schiedsrichter so gesehen. Kurz darauf waren die Löwen wieder zu elft. Die nächste Torchance für die Eintracht entstand aus einem ruhenden Ball. Emil Kischka versuchte es von der linken Seite direkt, setzte seinen Freistoß aber ein Stück zu hoch an.

Kurz vor Ende der regulären Spielzeit erhöhten die jungen Löwen den Druck. Benjamin Mbom legte mit der Brust zu Jona Borsum ab, der aus der zweiten Reihe links am Tor vorbei schoss. Wenige Augenblicke später versuchte es auch Emil Kischka aus der Distanz. Leicht abgefälscht flog der Ball links am Tor vorbei. Nun lief bereits die Nachspielzeit. Emil Kischka schlug die anschließende Ecke in den Strafraum, dort schraubte sich Christian Ebeling in die Luft und erwischte die Kugel perfekt. Das runde Leder flog genau in den linken Knick und Ebeling rannte von neun Mitspielern verfolgt zur Eckfahne, wo sich eine gelbe Jubeltraube bildete. Der ganz späte Führungstreffer in der Nachspielzeit zum 2:3!

Doch die Nachspielzeit war noch nicht vorbei. Nach einer Flanke rauschte Emil Kischka und Damir Vrancic zusammen und blieben liegen. Der Schiedsrichter unterbracht trotz einer Gesichtsverletzung von Kischka die Partie nicht, pfiff dann aber doch. Allerdings einen sehr schmeichelhaften Freistoß für die Gastgeber. Nach langer Behandlung ging es für die beiden weiter, unüblicherweise mussten sie bei dem folgenden Freistoß aber draußen zuschauen. Eigentlich sollen bei Verletzungen von zwei oder mehr Spieler alle behandelten auf dem Platz bleiben, solange sie spielfähig sind. Entschied das Schiedsrichtergespann in diesem Fall anders und so waren die Löwen ohne die beiden kopfballstarken Blau-Gelben mit zwei Spielern in Unterzahl. Zudem war auch noch der Torwart der Gastgeber mit vorne. Trotzdem gelang es neun Blau-Gelben, die Situation zu bereinigen. Beim Gegenstoß entschieden sich die jungen Löwen gegen den Gang zur Eckfahne und suchten das 2:4, das ging aber schief und so konterte Wolfenbüttel nochmal, doch Leon Taiyo Suzuki ging energisch dazwischen und stoppte den Gegenstoß.

Und dann war Schluss! Die U23 feiert den zehnten Sieg in Serie. Ein wichtiger Sieg gegen einen starken Gegner, der als Tabellendritter nun 13 Punkte Rückstand hat. Göttingen 05 hat als Tabellenzweiter elf Punkte weniger als die U23, hat aber auch drei Spiele weniger absolviert. Weiter geht es für die jungen Löwen am Mittwoch, dann ist die U23 vom 1. FC Magdeburg zu Gast im NLZ. Anstoß ist um 18 Uhr. In der Liga geht es am Samstag gegen den TSV Landolfshausen/Seulingen weiter. Anstoß in der Rheingoldarena ist um 15 Uhr.

Bis dahin

Euer Kivi

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