Vier Formate für Eintracht – eine Adresse für Fans.

Begeisternder Fußball im NLZ

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Ein bisschen fehlen mir die Adjektive, um zu beschreiben, wie gut die U23 heute gespielt hat. „Allererste Sahne, traumhaft, bockstark, begeisternd“ wäre der Leistung nicht würdigend genug. Bei anhaltendem Regen hieß der Testspielgegner SV Bavenstedt. Der Zweitplatzierte aus der Landesliga Hannover kassierte in 18 Ligaspielen erst 19 Gegentreffer und hat noch leichte Chancen auf die Meisterschaft. In Braunschweig gab es für die Hildesheimer aber ordentlich Gegentore. Ein ganzes Dutzend ballerten die starken Löwen ins Netz des bemitleidenswerten Gäste-Keepers, bereits nach 28 Minuten stand es 7:0! Winterneuzugang Linus Queißer traf gleich siebenmal, Rami Zouaoui schnürte einen Doppelpack, ebenfalls auf die Torschützenliste trugen sich Robin Placinta, Christian Ebeling und Benjamin Mbom ein. Da die Gäste noch zu einem Ehrentreffer kamen, hieß es am Ende 12:1.

U23-Coach Ridha Kitar entschied sich für folgende Aufstellung: Julian Moser (TW) – Erik Henschel (C), Emil Kischka, Francis Mbassi – Moritz Gollmer, Lukas Hungier (50. Ensar Maloku), Rami Zouaoui (50. Maksym Tytarenko), Jonas Wand (50. Lando Baerwolf) – Finn Hoffmann (50. Benjamin Mbom), Linus Queißer (50. Christian Ebeling), Robin Placinta (75. Rami Zouaoui)

Bereits nach wenigen Augenblicken gab es den Weckruf für die jungen Löwen: Ein einfacher Steilpass fand den Weg durch Abwehr und Mittelfeld und plötzlich war der Gästestürmer frei durch, scheiterte aus 14 Metern aber am herausragend parierenden Julian Moser, der die Pranke rechtzeitig ausfuhr. Jonas Wand rettete anschließend mit einem langen Bein vor dem zweiten Stürmer. Die anschließende Ecke köpften die Gäste knapp links am Tor vorbei. Gespielt wurde hier übrigens über dreimal 30 Minuten. Fünf Minuten waren vorbei, als die Blau-Gelben nach einer eigenen Ecke wach blieben und den Ball am gegnerischen Strafraum zurückeroberten. Robin Placinta machte den Weg zur Grundlinie und spielte die Kugel scharf vors Tor. Dort reagierte Linus Queißer genau richtig und stieß das Leder mit der Fußspitze gegen die Laufrichtung des Torwarts in die kurze Ecke. Das frühe 1:0 für die U23!

Zwei Minuten danach brachte ein schneller Einwurf von Robin Placinta Rami Zouaoui auf den Weg Richtung Tor. Dessen Schuss aus spitzem Winkel konnte der Torwart aber ebenso parieren wie den Nachschuss von Placinta. Aus der anschließenden Ecke entstand nichts. Die ersten zehn Minuten waren gerade vorbei, als Linus Queißer am rechten Strafraumeck den Ball eroberte, blitzschnell schaltete und sofort aus der Drehung in den Lauf von Robin Placinta spielte, er sofort durchgestartet war. Der flinke Flügelspieler ging noch zwei Schritte und versenkte die Kugel anschließend im linken Eck. Da hatte sich das laufintensive und hohe Pressing der Löwen ausgezahlt: 2:0 für die Eintracht!

Nach dem Anstoß versuchten die Gäste, mit Pässen in den eigenen Abwehrreihen wieder an Kontrolle zu gewinnen, doch Rami Zouaoui antizipierte einen Rückpass klasse und war dann einfach zu schnell für seinen Gegenspieler. Alleine vor dem Tor schob er den Ball dann eiskalt in die untere linke Ecke. 3:0 und die Anfangsviertelstunde war noch nicht vorbei!

Wenige Sekunden nach dem Anstoß fing Zouaoui erneut den Ball ab. Über Linus Queißer kam der Ball im Strafraum zu Robin Placinta, der aus leicht spitzem Winkel nur das Außennetz traf. Nach dem Abstoß bauten Gäste das Spiel flach auf. Doch die Löwen antizipierten immer wieder klasse und nutzten anschließend ihre starke Ballkontrolle und ihr Tempo aus. Dieses Mal war es Lukas Hungier, der sich das Spielgerät schnappte und im nächsten Kontakt bereits Rami Zouaoui auf die Reise schickte. Der setzte sich gegen drei Gegenspieler durch und hatte stark bedrängt das Auge für den mitgelaufenen Linus Queißer. Der Stürmer bekam den Querpass perfekt serviert, konnte sich eine Ecke aussuchen und traf aus sieben Metern ins untere rechte Eck. 4:0 für die U23 nach nicht einmal 14 Minuten!

Noch während ich mir das herrlich herausgespielte Tor in meinen Notizen verewigte, lief bereits der nächste blitzschnelle Angriff auf das Gäste-Tor. Rechtzeitig mit den Augen dabei, konnte ich sehen, wie Rami Zouaoui mit Ball durch das Mittelfeld der Gäste pflügte und entscheidende Meter machte. Im perfekten Moment folgte der Steckpass auf Linus Queißer, der komplett freie Bahn hatte und mit einer schnellen Bewegung am Torwart vorbeizog. Anschließend musste der Ball nur noch ins leere Tor und das gelang natürlich problemlos. Der nächste richtig schöne Treffer: 5:0 für den BTSV nach 15 Minuten!

Danach gönnte sich die Partie eine kurze Pause, wenn man das denn so nennen kann. Die jungen Löwen kochten ihre Gegenspieler immer wieder souverän ab und hatten praktisch nach jedem gewonnenen Defensiv-Zweikampf den Ball am Fuß und leiteten den nächsten Angriff ein. Julian Moser war seit der ersten Torchance der Gäste völlig beschäftigungslos geblieben, seine Mitspieler verteidigten alles weg und zeigten herrliche Kombinationen und blitzschnelle Gegenstöße. Etwas mehr als sieben Minuten nach dem 5:0 ging es nach einer Balleroberung wieder mal im Eiltempo Richtung Gäste-Tor. Über Robin Placinta und Rami Zouaoui kam der Ball zu Linus Queißer, der wieder alleine vor dem Tor auftauchte und den Torwart der Gäste aus 19 Metern überlupfte. Die Kugel senkte sich unter der Latte ins Tor. Das halbe Dutzend war voll, 6:0 für die Braunschweiger Eintracht nach 23 gespielten Minuten!

Zwei Zeigerumdrehungen später zog Rami Zouaoui von der rechten Seite nach innen, ließ gleich mehrere Gegenspieler stehen und steckte auf Robin Placinta durch, doch der Pass geriet einen Hauch zu steil, sodass der Torwart gerade noch zuerst an den Ball kam. Zwei Minuten vor dem ersten Pausenpfiff marschierte Finn Hoffmann durchs Mittelfeld und zog in Richtung Strafraum. Dort angekommen, wurde es erneut wunderschön. Fünf direkt gespielte Pässe mit Linus Queißer später war die Abwehr schwindlig gespielt und Queißer stand erneut alleine vor dem Kasten und schob erneut eiskalt ein. Treffer Nummer fünf für den Winterneuzugang und das 7:0 für die U23 nach 28 Minuten!

Das erste Drittel war in den letzten Zügen, als sich Rami Zouaoui am Strafraumrand mit einem Haken etwas Platz verschaffte und aus 19 Metern abzog. Der Ball klatschte an rechten Pfosten und prallte vom Rücken des Torwarts zurück in Richtung Tor. Doch bevor die Kugel über die Linie kullern oder Linus Queißer nachsetzen konnte, klärte ein Verteidiger doch noch.

Dann war erstmal Pause. Eine klasse Leistung der U23, die hier das Spiel hier klar dominierte und einen Fußball darbot, der als Zuschauer einfach Spaß machte! Die Gäste spielten hier keineswegs klar schlechter als ein Landesligist, die Blau-Gelben legten aber ein Niveau an den Tag, das weit über Landesliga hinausging.

Kurz nach Wiederanpfiff versuchte es Lukas Hungier aus der zweiten Reihe, ein Abwehrspieler warf sich dazwischen und fälschte zur Ecke ab. Wenig später bekamen die Löwen einen Freistoß an der Strafraumkante zugesprochen. Rami Zouaoui versuchte es direkt: drüber. Zwei Zeigerumdrehungen später war es wieder einmal Rami Zouaoui, der einen Pass im Aufbauspiel der Gäste gerochen hatte und sofort mit viel Tempo auf den gegnerischen Strafraum ging. Die Blau-Gelben hatten eine „drei gegen einen“-Überzahl und ließen sich die Gelegenheit nicht nehmen. Zouaoui spielte im richtigen Moment auf Linus Queißer, der den Torwart austanzte und ins leere Tor einschob. Das 8:0 für die Eintracht.

Es wurde mal wieder Zeit für einen Doppelschlag. Nicht einmal zwei Minuten später zog Linus Queißer über links in den Strafraum, tunnelte mit einem blitzschnellen Haken seinen Gegenspieler und schlenzte das Leder ins lange Eck. Kann man so machen, das nächste wunderschöne Tor und der siebte Treffer für Linus Queißer nach 44 gespielten Minuten, gleichbedeutend mit dem 9:0.
Kurz darauf wurde dann nochmal gezaubert: Einen langen Ball von Erik Henschel leitete Lukas Hungier direkt aus der Luft mit der Hacke in den Lauf von Finn Hoffmann weiter, der in den Strafraum eindringen konnte und mit einem Querpass einen Mitspieler suchte, doch ein Verteidiger kam noch dazwischen.

Dann wechselte Trainer Ridha Kitar erstmals. Christian Ebeling, Benjamin Mbom, Maksym Tytarenko, Lando Baerwolf und Ensar Maloku kamen für Linus Queißer, Finn Hoffmann, Rami Zouaoui, Jonas Wand und Lukas Hungier. Erst wenige Minuten auf dem Platz, stellte Christian Ebeling das Ergebnis auf eine zweistellige Trefferzahl. Robin Placinta eroberte den Ball und blieb trotz Foulspiel auf den Beinen. Sein Steilpass brachte dann Ebeling frei durch, der sich die Chance nicht nehmen ließ und ins untere linke Eck vollstreckte. 10:0 für die Blau-Gelben!

Kurz darauf war dann die zweite und letzte Halbzeit. Die Eintracht hatte etwas das Tempo rausgenommen, ließ aber weiterhin überhaupt nichts zu und gewann gefühlt 90 % der Zweikämpfe. Es war wirklich eine beeindruckende Leistung, was die Zuschauer da auf dem Kunstrasenplatz im NLZ geboten bekamen.

Nach Wiederanpfiff drängten die Löwen mit Ruhe und Geduld auf den nächsten Treffer. Maksym Tytarenko schickte Benjamin Mbom zur Grundlinie, dessen Flanke gerade noch vor dem einschussbereiten Christian Ebeling geklärt wurde. Die anschließende Ecke brachte Robin Placinta auf den Kopf von Erik Henschel, der den Torwart zu einer starken Parade zwang, der Ball hätte genau unter die Latte gepasst. Eine Viertelstunde vor dem Ende rannte Benjamin Mbom mit Ball seinen Gegenspielern davon, zog in den Strafraum, ging am Torwart vorbei und wurde gelegt. Schiedsrichter Hintze und sein Assistent Heuer waren sich trotz viel Schreibarbeit an diesem Sonntagabend sofort einig: Strafstoß! Der Gefoulte selbst trat an und verwandelte souverän ins rechte Eck. 11:0 für die Eintracht und der erste Testspieltreffer für den nach einer Verletzung zurückgekehrten Mbom. Willkommen zurück, Benni!

Ein paar Minuten danach bediente der wieder eingewechselte Rami Zouaoui mit einem langen Pass Benjamin Mbom. Der legte den Ball mit der Hacke zu Lando Baerwolf. Dessen Flanke drehte sich aufs Tor. Der Schlussmann der Gäste musste sich ordentlich strecken, lenkte den Ball aber noch über die Latte. Die anschließende Ecke kam über Umwege zu Maksym Tytarenko, der es vom linken Strafraumeck mit einem Schlenzer versuchte: rechts vorbei. Auf der anderen Seite kamen die Gäste mit einer schnellen Kombination doch noch zum Abschluss und zum Ehrentreffer: Der Volley von halblinks passte genau ins rechte Eck, schönes Tor, bei Stand von nun 11:1 gab es aber wenig Grund zum Jubeln.

Zwei Minuten später wäre fast nocheinmal Spannung aufgekommen, als der Toptorjäger der Gäste (17 Ligatreffer) einen fast perfekten Freistoß aufs Tor zimmerte. Fast perfekt, denn vom linken Innenpfosten sprang der Ball zurück ins Feld und die Löwen konnten klären. Die reguläre Spielzeit war fast vorüber, als Rami Zouaoui einen Pass im Spielaufbau der Gäste abfing und den Turbo zündete. Die Gäste kamen nicht mehr hinterher und so hatte Zouaoui nur noch den Torhüter vor sich, den er austanzte. Der Ball wurde im leeren Tor untergebracht und so war das Dutzend voll und der Endstand da: 12:1!

Denn direkt danach pfiff der Schiedsrichter ab! Die U23 zeigt sich mehr als bereit für die Rückrunde und feuerte heute aus allen Rohren. Das macht Laune auf die nächsten Spiele! Das letzte Testspiel der Vorbereitung findet gleichzeitig mit dem Spiel unserer Profis statt: Am kommenden Sonntag geht es um 14 Uhr gegen den SV Union Salzgitter. Mehr Bilder zum Spiel findet ihr hier.

Bis dahin

Euer Kivi

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