Heißes Wetter, heiße Löwen
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38°C zeigte das Thermometer als der Schiedsrichter das Testspiel der 2. Herrenmannschaft unserer Eintracht anpfiff. Trotz der enormen Hitze zeigten die Löwen ein mehr als ansehnliches Spiel gegen den SV Barnstorf aus der 1. Staffel der Braunschweiger Bezirksliga. Die Gäste verpassten in der abgelaufenen Saison knapp den Aufstieg in die Landesliga. Gespielt wurde erneut im NLZ, dieses Mal aber auf dem Kunstrasenplatz.
Die Blau-Gelben übernahmen sofort das Kommando und ließen die Gäste eigentlich überhaupt nicht an den Ball kommen. Da waren wir froh, dass der Schatten, in dem wir uns positioniert hatten, beim richtigen Tor war, denn es ging erstmal auf das Tor der Gäste. Und der erste Schuss war dann auch gleich drin. Jona Renner stecke kurz vor dem Strafraum auf Luca-Alexander Wagner durch, der sofort abzog. Der Torwart der Gäste kam zwar noch an den flach geschossenen Ball ran, konnte den frühen Rückstand aber nicht mehr verhindern: 1:0 in der vierten Spielminute. Kurz nach dem Führungstreffer tauchte Ibrahim Diallo gefährlich auf der linken Seite auf, seine Hereingabe konnte aber geklärt werden. Wenig später gab Ammar den Ball von der rechten Außenbahn in die Mitte, wo Emil Kischka aus 22m einfach mal abzog: Drüber. Die nächste Aktion war dann ein echtes Kunststück. Doruk Ince brachte eine Flanke in den Torraum. Dort stand Christian Ebeling, der den Ball mit einem “Scorpion Kick” (quasi sowas wie ein Volley mit der Hacke) direkt aus der Luft nahm. Der Ball strich hauchzart über den Querbalken.

Direkt danach wurde es wieder knapp: Ammar schickte Ince Richtung Grundlinie, der mit seiner Flanke erneut Ebeling fand. Dieses Mal versuchte es der Stürmer per Kopf, wieder knapp drüber. Jetzt waren die Löwen richtig dran. Diallo zog mit einem Diagonalball die gesamte Barnstorf-Abwehr auseinander. Ammar erlief den Ball, nahm den Kopf hoch und passte zu Renner, der im Strafraum abzog, aber geblockt wurde. Fünf Minuten später war es dann soweit: Omar Ammar chippte das Spielgerät in den Lauf von Doruk Ince. Der Rechtsverteidiger schlug erneut eine starke Flanke. Wieder war der Abnehmer Christian Ebeling. Dieses Mal parierte der Gästekeeper, doch Jona Renner war hellwach und traf im Nachsetzen zum überfälligen und hochverdienten 2:0. Zwei Minuten später zog Wagner von der linken Seite in den 16er, tanzte gleich mehrere Gegenspieler aus und suchte mit einem Querpass einen Mitspieler. Diesen fand er zwar nicht, doch von mehreren Abwehrbeinen abprallend fand der Ball fast doch den Weg ins Tor. Am Ende hatte der Torwart ihn dann doch sicher in beiden Händen. Den Abschlag hatten die Löwen schnell zurück erobert und starteten den nächsten Angriff: Lukas Hungier ließ mit einem schnellen Antritt und zwei Haken gleich drei Gegenspieler alt aussehen und sah den völlig allein gelassenen Omar Ammar auf der rechten Seite. Der Flügelspieler zog in den Strafraum, bemerkte, dass der Torwart so gar keine Lust hatte, die kurze Ecke abzusichern und hämmerte das Leder von halbrechts trocken in die kurze Ecke: 3:0.
Dieses doch etwas zu einfach gefallene Tor schien die Gäste aufzurütteln. Bisher hatten sie eigentlich noch gar nicht die Mittellinie überquert, doch nun suchten sie den Weg nach vorne. Der Mittelfeldspieler erreichte mit schnellen Schritten das letzte Drittel und chippte den Ball in den Strafraum, wo sein Mitspieler den Ball direkt nahm und in die lange Ecke zum Anschlusstreffer traf. Doch damit nicht genug: Nicht mal zwei Minuten später hüpfte einem Gästespieler 25m vor dem Tor der Ball vor den Fuß. Wuchtig abgeschlossen zischte der Ball erneut in die lange Ecke: 3:2! Das war es dann aber auch erstmal mit den Offensivbemühungen der Gäste. Die nächste Aktion hatten wieder die Löwen: Doruk fand mit einem Chip-Pass erneut Christian Ebeling, der im Strafraum zwei Gegenspieler auswackelte, dann aber etwas zu zentral abzog, sodass der Schlussmann doch noch parieren konnte. Kurze Zeit später eroberte Hungier tief in der gegnerischen Hälfte die Pille. Über Omar Ammar kam der Ball zu Renner, der aus 20m den Abschluss suchte, wieder zu zentral und somit keine Probleme für den Torwart der Gäste. Die nächste Chance leitete Emil Kischka ein, der am Dienstag einen Profivertrag erhalten hat: Seine Flanke köpfte Wagner ans Außennetz. Kurz darauf wurde es wieder über Ince und Ammar gefährlich. Den Abschluss von Ammar konnte der Torwart nicht festhalten, den Nachschuss von Ebeling parierte er aber ebenfalls. Kurz vor der Pause erhöhte die Eintracht: Renner und Hungier kombinierten sich in den Strafraum, am Ende schob Hungier den Ball zu Ebeling, der cool zum 4:2 traf.
Kurz darauf war Halbzeit. Bis auf wenige Minuten ging es nur auf das Tor der Gäste, für die einige Aktionen einfach viel zu schnell gingen. Trotz der hochsommerlichen Temperaturen drückten die Löwen ordentlich aufs Gaspedal.

Wie auch im ersten Durchgang trafen die Blau-Gelben auch im zweiten Durchgang früh. Linksverteidiger Jonas Wand dribbelte sich im Strafraum bis zur Grundlinie und gab von da flach über die Gefahrenzone. Dort traf im Gewühl entweder Wagner oder Vrancic, genau konnte man das aus unserer Position leider nicht erkennen, dass es 5:2 stand, war aber immerhin klar. Nur zwei Minuten später drang Jona Renner über halblinks in den Strafraum ein und zog aus etwas spitzem Winkel ab: Pfosten! Kurz darauf verzog Wagner aus 19m nur knapp. Der nächste Abschluss kam dann wieder von Renner, der direkt von der Strafraumkante knapp über den Querbalken schoss. Danach passierte das erste Mal für längere Zeit nichts bis auf einen Torwartwechsel bei der Eintracht: Tom Thurau kam für Justin Duda in die Partie. Kurz nach seiner Einwechslung pflückte Thurau einen Fernschuss aus der Luft. Drei Minuten später war er bei einem langen Pass der Gäste wieder gefragt, verließ seinen Strafraum und klärte die Kugel vor dem heranstürmenden Gegenspieler. Eine Viertelstunde vor Abpfiff zeigte sich Jona Renner hellwach: Die Nummer 10 antizipierte den Pass vom Gästekeeper und schnappte sich das Spielgerät, was der Schlussmann mit einem lautstarken “Oh nein” quittierte. Und damit hatte er Recht, denn Renner blieb cool und schob völlig ungestört zum 6:2 ein.
Nach der vierten und letzten Trinkpause ging es weiter und es fiel sofort wieder ein Tor. Erneut sorgte Ince für Betrieb über die rechte Außenbahn, zog an der Grundlinie entlang an mehreren Gegenspielern vorbei und brachte den Ball mit einem Heber in die Mitte. Dort kam ein Abwehrspieler der Gäste schwungvoll mit dem Arm an den Ball und bugsierte den Ball aus eigene Tor. Boubacar Barry drückte den Ball noch zum 7:2 über die Linie und “verhinderte” das Eigentor. Nun waren die tapfer kämpfenden Gäste platt und ergaben sich etwas ihrem Schicksal. Die Blau-Gelben hingegen hatten noch Bock. Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit flankte Jonas Wand im Anschluss an einen Standard gefühlvoll aus dem Halbfeld in den 16er. Leander Petry kam mit Riesenschritten angerannt, stieg hoch und donnerte den Ball per Kopf zum 8:2 in die Maschen, ein echter Powerkopfball! Fast mit Ende der regulären Spielzeit kombinierten dich die Einträchtler mit schnellen, direkten Pässen nach vorne. Am Ende passte Moritz Hindermann in den Lauf von dem “Blau-Gelben Schuh”-Gewinner Nils Gehde, der wiederum uneigennützig zum mitgelaufenen Omar Ammar rüber legte. Der junge Flügelspieler traf ohne Probleme zum 9:2 ins leere Tor und schnürte somit den Doppelpack. Nun wollten die Blau-Gelben ihr Torekonto auf eine zweistellige Zahl hochschrauben und warfen alles nach vorne. Leander Petry erlief mit viel Einsatz einen eigentlich unmögliche Ball und schaffte es den Ball von der Grundline mit der Hacke am Torwart und einem Abwehrspieler vorbei zu legen. Der Ball rollte aufs Tor zu und wäre wohl sogar über die Linie gerollt, doch ein weiterer Abwehrspieler klärte die Situation im letzten Moment. Einen Schussversuch gab es noch, doch der Fernschuss von Hungier ging dann doch ein Stück drüber.

Dann war Schluss: Ein hochverdienter Sieg für die Zwote, die offensiv einige sehenswerte Szenen hatte und defensiv wenig zu ließ. Am nächsten Mittwoch steht das nächste Testspiel an, dann erstmals Auswärts beim FC Arminia Adersheim (Kreisstraße in 38304 Wolfenbüttel). Anstoß ist erneut um 19 Uhr.
Bis Dahin
Euer Kivi