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Taktikanalyse: Löwen überzeugen gegen schwache Heidenheimer

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Am Dienstag trafen die Löwen auf den 1. FC Heidenheim. Der Trend der Leistungen zeigte in den letzten Partien deutlich nach oben, gegen den 1. FC Heidenheim glückte dann der Sieg. Am Ende verließen die Löwen den Platz mit einem 1:0 in der Tasche. Dabei überzeugte die Meyer-Elf in vielen Bereichen und belohnte sich für die bereits gegangene Entwicklung.

Aufstellungen

Aufstellungen

Im Vergleich zum Spiel gegen den Hamburger SV veränderte Daniel Meyer seine Mannschaft auf zwei Positionen. Wydra kehrte von seiner Gelb-Rot-Sperre zurück und ersetzte Kammerbauer im zentralen defensiven Mittelfeld. Auf der linken Seite ersetzte Klaß Schlüter in der Viererkette. Im Laufe der 1. Halbzeit tauschten Ben Balla und Wydra die Seiten. Auch gegen den 1. FC Heidenheim stellte Meyer seine Elf erneut in einem 4-2-3-1 auf.

Der 1. FC Heidenheim agierte in einem 5-3-2, wobei sich Geipl im Mittelfeld immer wieder fallen ließ. Nach der Halbzeit stellte Trainer Frank Schmidt um, worauf später genauer eingegangen wird.

Braunschweigs Verbesserungen im Spiel mit Ball

Mutigerer flacher Spielaufbau

Im Aufbau agierten die Löwen in diesem Spiel variabel. Neben den langen Bällen bauten die Löwen das Spiel immer wieder mit flachen Bällen auf. Dabei positionierten sich die Innenverteidiger zumeist tiefer. Das Ziel des Spielaufbaus und der Spielfortsetzung waren am Ende die Flügel, worüber die meisten Angriffe liefen.

Flacher Spielaufbau

In der vorliegenden Szene erhält Behrendt (30) von Fejzic (16) nach einem Rückpass. Der Braunschweiger Rechtsverteidiger spielt den Ball entlang der Linie auf Kaufmann (7), welcher von Theuerkauf (30) markiert wird. Während des Passes löst sich Wydra (6) von seinem Gegenspieler und schafft so eine Klatschoption für Kaufmann.

Nachdem dieser den Ball erhält, spielt er den Ball tief auf Proschwitz (33). Auch Kroos (18) schafft erneut eine Klatschoption für Proschwitz und wird angespielt. Nachdem Kroos den Ball erhält, steht er genauso wie Wydra in der vorherigen Aktion mit Blickrichtung zum Spielfeld und kann den Angriff weiter gestalten.

Aktionen wie diese gab es in diesem Spiel häufig. Braunschweig versuchte den Ball immer wieder tief zu spielen und anschließend eine Klatschoption zu schaffen. Dies bietet den Vorteil, dass der ballerhaltende Spieler nach dem Klatschpass das Spielfeld vor sich hat und den Angriff gezielt fortsetzen kann.

Lange bereitet gut vorbereitet

Neben den flachen Spieleröffnungen spielte die Meyer-Elf auch wieder lange Bälle. Auch in diesem Bereich waren große Fortschritte zu erkennen. Bei den langen Bällen agierte Proschwitz als Zielspieler und von dort gab es dann zwei Optionen. Entweder wurde der Ball klatschen gelassen, wobei sich dabei zumeist Kroos anbot.

Flügelspieler starten in den Raum hinter Proschwitz

Die zweite Variante ist das Weiterleiten auf die Flügelspieler. Bär (15) und Kaufmann (7) rückten bei langen Bällen ins Zentrum und starteten in die Tiefe. So ermöglichten Bär und Kaufmann eine Anspielstation für Proschwitz, falls dieser den Ball mit dem Kopf verlängerte. So schafften es die Braunschweiger in diesem Spiel gut, die Folgeaktion an die langen Bälle vorzubereiten. Sowohl für den Fall der Sicherung des eigenen Ballbesitzes, als auch für den Druck auf den zweiten Ball positionierten sich die Braunschweiger gut.

Verbesserung der Standardsituationen

Ein weiterer Fortschritt im Spiel der Braunschweiger waren die Standardsituationen. Felix Kroos brachte einen direkten Freistoß sehr gefährlich auf das Tor, wobei dies eher ein individuelles Thema ist. Allerdings waren auch im Bereich der Ecken große Fortschritte zu erkennen. In den vergangenen Partien waren bereits Ansätze von einstudierten Eckballvarianten zu erkennen, da sich die Braunschweiger bei den Ecken regelmäßig gleich positionierten. Bei diesen Ecken kamen die Bälle allerdings nicht gut in die Mitte.

In dem vergangenen Spiel schafften es die Braunschweiger die Ecken gefährlich in die Mitte zu bringen und zum Abschluss zu kommen. Als Highlight ist hier die Großchance von Diakhité aus der 1. Halbzeit zu nennen. Ob die Situation so einstudiert war, lässt sich von außen nicht abschließend bewerten. Fakt ist, die Löwen strahlten in dieser Partie deutlich mehr Gefahr nach Standardsituationen aus und verbesserten sich auch in diesem Teilbereich im Vergleich zu den vorherigen Partien.

Eintracht und die wechselnden Pressinghöhen

Hohes Anlaufen stellt Heidenheim vor Probleme

Die Braunschweiger Pressinghöhe veränderte sich im Laufe der Partie. Zu Beginn der Halbzeiten agierten die Braunschweiger in einem Angriffspressing und stellten die Gäste damit vor große Probleme. Braunschweig ließ die Heidenheimer den Ball zwar in der Verteidigung zirkulieren, die anschließende Lösungfindung fiel den Gästen allerdings schwer. Die Räume hinter der ersten Pressinglinie waren dabei nicht gut besetzt, sodass sich die Gäste immer wieder mit langen Bällen befreien mussten.

Hohes Anlaufen von Braunschweig

Heidenheim baute das Spiel in der ersten Halbzeit über eine Dreierkette auf, wobei sich zwei Innenverteidiger fallen ließen und sich der andere Innenverteidiger breit positionierte. Die Außenverteidiger schoben beide hoch. Aus der Dreiermittelfeldreihe kippte Geipl ab.

In dieser Aktion spielte Müller (1) den Ball nach dem Abstoß flach auf Mainka (6). Dieser wurde von Proschwitz (33) im Bogen angelaufen, sodass dieser den Ball auf Hüsing (5) spielen musste. Ben Balla (28) schob auf den den tiefer positionierten Geipl (8), parallel stellte Kroos (18) den Passweg ins Mittelfeld zu. Busch (2) schob entlang der Mittellinie hoch und wurde von Klaß (14) gedeckt. So hatte Hüsing keine direkte Anspielstation, da keiner der weiteren Mittelfeldspieler kurz kam. Am Ende musste der Verteidiger den Ball lang schlagen.

Späteres Anlaufen stabilisiert Heidenheim

Im Laufe der 1. Halbzeit zogen sich die Braunschweiger zunehmend zurück, dadurch konnten die Heidenheimer das Spiel ruhiger aufbauen und die erste Aufbaureihe auch höher schieben. So kam das Mittelfeld besser zur Geltung, da die Entfernung zum gegnerischen Tor bei Erhalt des Balles kleiner war. So konnte Heidenheim immer wieder in Strafraumnähe gelangen, zu vielen gefährlichen Torchancen kam es nach einer anfänglichen Druckphase allerdings nicht.

Heidenheim nach der Halbzeit in einem 4-1-2-1-2

Nach der Halbzeit wechselte Frank Schmidt doppelt und wechselte in dem Zug auf eine Viererkette und eine Raute im Mittelfeld. So schafften es die Heidenheimer das Zentrum stärker zu besetzen. Zwar hatten die Braunschweiger immer wieder Probleme das Mittelfeld unter Kontrolle zu kriegen, allerdings schafften es die Heidenheimer zu selten dies aufzunutzen. Die Gäste zirkulierten den Ball oft durch die Viererkette, dies geschah oftmals langsam und der Übergang in das vordere Drittel fiel sehr schwer. Am Ende schafften es die Heidenheimer nach vorne zu drücken, richtig gefährlich wurde es dabei aber zu selten.

Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass sich die Braunschweiger aufgrund ihrer Leistung den Sieg verdient haben. Im Spiel mit Ball gab es sowohl im flachen Spielaufbau, als auch bei den langen Bällen große Fortschritte. Diese hatten sich in den letzten Partien bereits angedeutet. Dabei waren die Steil-Klatsch-Bälle besonders auffällig. Insbesondere die Klatschbälle auf Kroos waren hierbei besonders gefährlich, da dieser so seine gestalterischen Qualitäten gut in das Spiel einbringen.

Auch in der Defensive überzeugten die Löwen erneut und spielten erneut zu Null. In der Defensive unterliefen den Gastgebern auch weniger individuelle Fehler. Dies war insbesondere nach der Partie gegen Hamburg ein wichtiger Schritt.

Der positive Trend geht also weiter und wurde nun auch endlich mit drei Punkten belohnt! Morgen wartet mit Kiel der nächste harte Brocken. Auf geht’s Eintracht kämpfen und siegen!

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