Lennarts Vier plus Eins. Eine Analyse.
12 min readEin Gastbeitrag von Lennart Wenk.
Moin Löwen-Fans,
heute werfen wir einen Blick auf die ersten vier Saisonspiele der Braunschweiger Eintracht. Diese waren für viele nach einer erstaunlich positiven Vorbereitung, ein harter Fall in die Realität. Allen voran das Derby gegen die Roten setzte dieser, mittlerweile leicht verbesserten Bilanz, die Krone auf. Grund genug für mich, um den genauen Ursachen auf den Grund zu gehen. Im Vorhinein habe ich noch eine wichtige Information. Dieser Artikel wurde größtenteils vor dem Spiel gegen Jahn Regensbug verfasst und lässt dieses Spiel daher weitgehend außen vor. Am Ende des Artikels blicken wir trotzdem noch einmal kurz auf die Statistiken zum Spiel. Nun wünsche ich euch aber erstmal viel Spaß beim Lesen!
Dreier- oder doch Viererkette ? Wie laufen die Löwen auf?
Das von Daniel Meyer bevorzugte System war in der Vorbereitung eindeutig das 3-4-1-2. Hierbei fungiert eine zentrale Dreierabwehrkette, die jedoch situationsabhängig durch die Außenspieler zur Fünferkette werden kann. Durch diese hohe Variablität erhoffte man sich ein schnelles Angriffsspiel über außen oder durch das kompakt stehende Zentrum.

Tatsächlich spielte die Eintracht die meiste Zeit in einer 3-4-1-2-Formation. Allerdings überrascht der niedrige Prozentwert von nur 42% in den ersten vier Spielen. So rieb sich so mancher Eintracht-Fan verwundert die Augen, als man zu Beginn der Partie gegen Holstien Kiel, die Mannschaft plötzlich in einer Viererkette sah. In dem ungewohnten 4-2-3-1-System erlangte die Eintracht zwar ein Remis, hatte letztlich aber weniger Balbesitz und eine deutlich geringere Passquote von nur 70 %. Diese unterliegt gar knapp den Passwert aus der Derbyschmach in der Landeshauptstadt.
Allgemein lässt sich sagen, dass die Eintracht in der 3-4-1-2 Aufstellung einen höheren Ballbesitzwert aufbringt als der jeweilige Gegner. Hinzu kommt, dass die Passgenauigkeit mit über 80 % sehr annehmbare Werte aufweist. In Verbundenheit mit einem im Vergleich hohem Tempo im Spiel, ist das sicherlich erfreulich. Am meisten freut einem aber wohl, dass nur 18,94 % der Pässe lang geschlagen werden. Damit liegt man zwar über dem Wert des Gegners, aber deutlich unter den Werten in den anderen Formationen. Eintracht punktet also im 3-4-1-2 mit mehr spielerischen Lösungen, als einem stumpfen, weiten Ball nach vorne. Pikant schmeckt allerdings die Tatsache, dass mit Niko Kijewski nun einer der erfolgreichsten Dribbler im Team langfristig fehlen wird.
Wer sorgt beim BTSV für Zweikampfstärke/schwäche im Defensivspiel?
Mit dem Innenverteidigergespann Wydra-Nikolaou-Schultz hat sich bei der Eintracht eine eingespielte Achse zusammengefunden. Wydra und Nikolaou sammelten schon wichtige und regelmäßige Einsätze in der zweiten Liga, während Schultz in der dritten deutschen Profiliga maßgeblich am überraschenden Erfolg von unseren Freunden, Waldhof Mannheim, beteiligt war. Alle drei sind für rund die Hälfte der Zweikampfgewinne im eigenen Drittel zuständig. Allen voran Jannis Nikolaou überzeugt bisher vollends durch die meisten gewonnen Zweikampfduelle aller Blau-Gelben und mit nur drei verlorenen Duellen in 90 Minuten. Neben Nikolaou als positves Beispiel, fällt Felix Kroos bisher eher negativ auf. So hat er den zweithöchsten Wert in Puncto verlorene Zweikampfduelle, obwohl er im zentralen Mittelfeld agiert. Eine Vorahnung diesbezüglich hatte ich bereits in meinem ausführlichen Artikel zu seiner Neuverpflichtung, die ihr unter dem folgenden Link noch einmal nachlesen könnt.


So baut die Eintracht ihr Spiel auf!
Nähern wir uns dem Kernthema einer jeden Fußballmannschaft, dem Spielaufbau. Auch hier gelten Dominik Wydra, der übrigens auch die meisten Luftduelle bestreitet, und Jannis Nikolaou abermals als wichtige Schlüsselspieler. Beide spielen mit Abstand die meisten Pässe bei der Braunschweiger Eintracht. Erfreulicherweise liegen sie auch bei der Erfolgsquote im hohen Bereich, da knapp 75 % ihrer Bälle auch beim Adressaten ankommen. Wenig überraschend ist dieser Adressat häufig Martin Kobylanski, der in der Offensive zweifelsohne der Dreh- und Angelpunkt ist. Die Pässe von Wydra und Nikolaou landen also denkbar häufig bei Kobylanski, der dann das Offensivspiel ankurbeln soll. So manches Mal wird auch Yassin Ben Balla angespielt, jedoch ist der Wert bei Kobylanski bedeutend höher. Ebenfalls häufig wird von beiden ein langer Ball geschlagen, der dann häufig den robusten Nick Proschwitz oder den pfeilschnellen Fabio Kaufmann sucht. Gerade Kaufmann wird häufig über seine rechte Seite geschickt.

Dass Nick Proschwitz häufiger angespielt wird als sein Sturmkonkurent Suleiman Abdullahi, ist überraschend, hatte er doch letztlich weniger Spielzeit. Dennoch ist es im zweiten Gedankengang weniger verwunderlich, da Abdullahi bisher oftmals wie ein Fremdkörper im Braunschweiger Spiel wirkte. Das mag wohl auch an der kurzen Zeit liegen, die zwischen Abdullahis Wechsel und dem heutigen Tag liegt. Man muss ihm also wohl oder übel noch Zeit geben. Das war beim ersten Gastspiel Abdulahis unter Torsten Lieberknecht im Übrigen nicht anders.
Auffallend ist zudem, dass die Männer in Blau und Gelb vermehrt über die Mitte sowie die rechte Seite angreifen. Fabio Kaufmann ist hier ebenso wie Martin Kobylanski ein immens wichtiger Spieler. Das sah man auch beim Spiel gegen den VfL Bochum, als er nach schönem Solo das zwischenzeitliche 1:1 erzielte. Die linke Seite, auf der vornehmend Niko Kijewski, Nico Klaß sowie ab und an Marcel Bär spielten, bleibt hingegen verhältnismäßig blass. Das dürfte sich nach dem Ausfall von Kijewski, der bisher sehr solide auftrat, kaum ändern. Es bleibt abzuwarten, ob und wie man Kijewski auf links ersetzen kann. So war die linke Seite nach seinem Ausfall relativ valide. Sowohl Nico Klaß als auch Robin Ziegele, Yari Otto oder auch Martin Kobylanski versuchten sich bisher als Ersatz.
Das Angriffsspiel der Eintracht: Flanken, Ballgewinne, Dribblings in der vielversprechenden Zone
Nach dem Pokalspiel gegen Hertha BSC war uns so einiges vermeintlich klar. Wir haben eine verdammt gallige Offensive, die den Torerfolg nur so fordert. Und wenn nichts zusammen läuft, haben wir immer noch die Allzweckwaffe, Martin Kobylanski. Letzteres hat sich im Niedersachsenderby sogar bewahrheitet. Jedoch lief nach Kobykanskis Tor ebenso wenig zusammen wie zuvor. Die Offensive im Allgemeinen hat es nach dem Hertha-Spiel verpasst, an diese magischen Momente anzuknüpfen. Gerade beim ersten Ligaspiel in Heidenheim hat man vergeblich darauf gewartet, wann die Offensive endlich zündet. So ging ein Spiel, bei dem mindestens ein Punkt hätte herausspringen können, verloren.
In Puncto Flanken sind vor allem Fabio Kaufmann, Danilo Wiebe und Martin Kobylanski federführend. Kaufmann spielt dabei klar die häufigsten Flanken. Viele davon erfolgen flach in den Strafraum. Die Erfolgsquote ist trotz alle dem mit 18 % zu gering. Das vermeldet auch der xA-Wert (Wert, der die Wahrscheinlichkeit anzeigt, dass eine Flanke zum Tor führt), der hier bei 0,23 liegt. Anders sieht es bei Wiebe und Kobylanski aus, die einen deutlich höheren xA-Wert haben, allerdings auch weniger Flanken verzeichneten. Die Abnehmer der Flanken sind entsprechend häufig unsere Stoßstürmer Proschwitz undAbdullahi, die letztendlich auch eine gewisse Größe und den Körperbau hierfür mitbringen. Der xG-Wert (erwartete Tore) von Nick Proschwitz liegt bei 0,31. Hier spiegelt sich wohl vor allem die späte Kopfballchance gegen den 1.FC Heidenheim wieder.

Bei den Ballgewinnen behält vor allem ein Spieler bei der Eintracht die Oberhand, über den ich noch kaum etwas geschrieben habe. Ich rede von Yassin Ben Balla, der französischstämmige zentrale Mittelfeldspieler, den wir in der Sommerpause aus Duisburg loseisen konnten. Er erobert im finalen Drittel die meisten Bälle zurück. Insgesamt 8 waren es, von denen 2 sogar in einen direkten Abschluss umgemünzt werden konnten. Hier zeigt sich eine der Stärken Ben Ballas, der zumindest bei mir bisher gefallen wusste. Außer Ben Balla kann jedoch kaum jemand wirklich viele Bälle zurückerobern. Das stellt vor allem im Ligavergleich ein Problem dar, dem wir uns später widmen.

Dribblings waren in der dritten Liga oft ein wunder Punkt bei der Eintracht. Erst mit der Leihe von Merveille Biankadi kam hier etwas Schwung rein. Nach Ablauf der Leihe und der Rückkehr Biankadis zum 1.FC Heidenheim, kam das Problem wieder auf. Grund genug um nachzulegen, weshalb mit Fabio Kaufmann einer der besten Scorer der dritten Liga den Weg an die Oker fand. In den ersten vier Spielen war Kaufmann wenig überraschend der Mann mit den meisten Dribblings bei der Eintracht. Gut ein Drittel der gesamten Dribblinganzahl beansprucht Kaufmann für sich. Kaum verwunderlich, wenn man sieht, dass er auf 5,4 Dribblings pro 90 Minuten kommt. Häufig startet er von seiner rechten Außenseite und sucht mit einem Dribbling den Weg in den Strafraum. Dreimal endeten seinen Dribblings mit einem Schuss, ein Tor sprang dabei noch nicht heraus. Immerhin liegt der xG-Wert schon einmal bei 0,69.

Wann und wie schießt die Eintracht auf das Tor ?
Drei Tore aus vier Spielen. Das klingt erst einmal ziemlich dürftig. Sicherlich kann man diesen Wert bei einem Aufsteiger, dessen Spieler noch nicht allzu viele Zweitliga-Einsätze verzeichnen können, tolerieren. Trotzdem sind wir uns einig, dass da noch etwas mehr kommen muss. Gerade, wenn unsere Defensive wie zuletzt noch nicht ganz stabil steht.
Grundsätzlich stellen wir fest, dass die Löwen vor allem in der Zeit vor und nach der Halbzeitpause sowie kurz vor Spielende am aktivsten vor dem gegnerischen Tor sind. In der Anfangsphase herrscht dagegen eine regelrechte Flaute vor dem Tor. Womöglich muss auch hier die Zeit des Abtastens verringert werden. So sollten die Jungs von Daniel Meyer in Zukunft von Beginn an spielfreudig agieren. Dann kann ein Gegner schon im frühen Verlauf vom Spiel unter Zugzwang gesetzt werden. Wie sagt eine alte Fußballweisheit doch so schön: Angriff ist die beste Verteidigung.

Hinzu kommt, dass die Schüsse der Eintracht, die auf das Tor gelangen, relativ zentral geschossen werden. Diese können natürlich recht einfach pariert werden. Vollendet man etwas platzierter, ist der Torerfolg nicht mehr weit. Das sieht man nicht zuletzt an unseren erzielten Toren.
Dann mal Butter bei die Fische. Wer ist laut den Statistiken der torgefährlichste Löwe ?
Überraschenderweise ist es nicht unser Mannschaftskapitän, Martin Kobylanski, sondern der in Verruf geratene Nick Proschwitz, obwohl dieser in vier Spielen nur 100 Minuten auf dem Platz stand. Trotzdem kommt er auf 7 Abschlüsse, von denen 5 direkt auf das Tor kamen. Sein xG-Wert liegt deshalb bei 1,01.
Tatsächlich passt dieser wie die Faust aufs Auge, erzielte Proschwitz nicht zuletzt sein erstes und bisher einziges Saisontor. Anhand dieser Statistik kann ich nur appellieren, Proschwitz weiterhin Einsatzminuten zu geben. Auch wir Fans müssen unsere Haltung zu ihm ändern. Natürlich war er in der letzten Spielzeit auch bei mir nicht wirklich beliebt. Trotzdem kann er in dieser Saison enorm wichtig werden. Deshalb sollte er genau wie „Manni“ Abdullahi volle Rückendeckung bekommen. Schließlich identifizieren sich beide voll mit der Eintracht. Im Ranking folgen auf Nick Proschwitz Martin Kobylanski und Fabio Kaufmann auf den Plätzen zwei und drei. Unser Mannschaftskapitän kommt hierbei auf 13 Schüsse und einen xG-Wert von 0,76. Dass er trotz des niedrigeren Wert ein Tor erzielte, unterstreicht noch einmal seine Torgefährlichkeit. Den vierten Platz markiert derweil Suleiman Abdullahi. Von seinen vier Schüssen führte jedoch keiner direkt auf das Tor. Sein xG-Wert liegt bei 0,58.
Die Werte der Eintracht im Ligavergleich
Jetzt wird es noch einmal richtig interessant. Denn nun schauen wir uns die ausführlich beschriebenen Werte im Vergleich zum Ligadurchschnitt an. So wird klar, wo der BTSV gut aufgestellt ist und wo noch einiges an Nachholbedarf vorliegt. Auf geht’s!
Beginnen wir zunächst mit einer positiven Überraschung. Die Braunschweiger Eintracht liegt bei den Ballverlusten konstant unter dem Ligadurchschnitt. Eintracht verliert also weniger Bälle als der Durchschnitt der zweiten Liga. Und das erfreulicherweise auf dem gesamten Feld. Dies spricht grundsätzlich für das angewandte Prinzip des Spielaufbaus. Natürlich kann es jedoch genauso gut an einem geringen Risiko liegen, dass die Eintracht im Spiel nach vorne aufwendet.

Im direkten Pendant, den Balleroberungen, sieht es dagegen etwas schlechter aus. Wie schon einmal kurz angekündigt, erobert unsere Mannschaft teilweise zu wenige Bälle. Vor allem auf den Außenpositionen sind unsere Gegner nur schwer zu stoppen. Das sieht man auch in den Spielen. So ging es beispielsweise beim Derby oder beim Heimspiel gegen Holstein Kiel oftmals zu schnell für die Löwen. Die Gegner waren vielleicht auch gedanklich etwas flinker. In jedem Fall sind zumindest die Landeshauptstädter zu einfach in den Strafraum vorgedrungen. Das hatte, bei allem Hass auf den Verein, wohl auch mit individueller Klasse zu tun.

Auch wenn es die letzten Platzverweise nicht wirklich prophezeien, spielt der BTSV weitgehend fairer als der Durchschnitt. Allen voran in der gegnerischen Hälfte wird viel weniger gefoult. Der Eindruck, den die letzten roten Karten erwecken mögen, täuscht also. Aus Fankreisen hörte man vor allem nach dem Derby einige Stimmen, die die Eintracht als zu zahm sahen. Diese These ist zumindest nicht ganz unglaubwürdig, wenngleich vor dem eigenen Tor ungefähr gleich viel gefoult wird, wie es der Durchschnitt vorsieht. Aufsteiger sind ab und an aber auch mal dafür bekannt, das Bein stehen zu lassen. Wie soll man es ihnen verbitten, bestehen eben häufig individuelle Unterschiede.

Im Bereich der Dribblings gibt es auf Braunschweiger Seite keine Auffälligkeiten. Hier liegt man beinahe gänzlich im Rahmen des Durchschnitts.
Zu guter Letzt geht der Blick noch einmal auf eine nicht minder spannende Kategorie, nämlich auf die der angekommenen Pässe. Hier liegt die Eintracht in vielen Zonen des Feldes im oder sogar über dem Durchschnitt. Es kommen also mehr, beziehungsweise gleich viele Pässe an den Mann. Das einzige Manko bildet die Region um den Mittelkreis. Hier häufen sich die Abspielfehler, weshalb man hier unter dem Durchschnitt liegt. Also müssen unsere Mittelfeldspieler in dieser wichtigen Region des Platzes unbedingt an ihrer Passstärke arbeiten. Schließlich kann ein Fehlpass böse Folgen haben. Ein Beispiel dafür wäre der fahrlässige Abspielfehler von Benny Kessel gegen Holstein Kiel.

Kleine Matchanalyse zum Spiel gegen Jahn Regensburg
Da etwas Aktualität natürlich nie fehlen darf, blicken wir noch einmal auf die Statistiken vom letzten Spiel der Löwen. Dies ging bekanntlich mit 0:3 verloren. Entscheidend hierfür war vor allem die zweite rote Karte in Folge, die die Eintracht, anders als gegen den VfL Bochum, vollkommen aus der Bahn werfen sollte.
Tatsächlich lässt sich eine hier schon beschriebene Entwicklung perfekt auf das Spiel übertragen. So spielte die Mannschaft von Beginn an in der allmählich bekannten 3-4-1-2-Formation. Mit dieser Formation konnte man über weite Teile hinweg ein munteres, zielstrebiges Angriffsspiel beobachten.Dies änderte sich mit der roten Karte schlagartig. Daniel Meyer stellte das System um, woraufhin die Eintracht aus dem Konzept kam. Wieder einmal zeigte sich die Unsicherheit nach einer Systemänderung. Eintracht schaltete in den Verwaltungsmodus.
Die rote Karte avancierte also ohne Frage zu einem Wendepunkt. Das spiegelt sich auch in den jeweiligen xG-Werten wieder. Hatten die Löwen zu Pause noch einen höheren Wert als der Gegner, stehen nach Spielende 0,59 erwartete Tore der Eintracht, 1,8 erwarteten Toren bei Regensburg gegenüber. Letzterer Wert zeigt ebenfalls wie effektiv der SSV gespielt hat. Sechs Torschüsse konnten die Hausherren in drei Tore ummünzen.
Auch die beschriebene Schwäche bei den Balleroberungen begleitete die Eintracht beim Gastspiel in der Oberpfalz. Während man in Puncto Ballverluste gleich auf mit dem Jahn liegt, stehen erneut deutlich weniger Rückeroberungen zu Buche. Hier besteht also in jedem Fall eine Schwachstelle, an der die BlauGelben tunlichst arbeiten sollten. Ansonsten liegt Regensburg auch im Ballbesitz sowie bei der Passgenauigkeit vorne. Das konnte der treue Eintracht-Zuschauer jedoch schon vom Fernsehsessel aus ahnen.
Bei den Zweikampfwerten halten sich beide Mannschaften fast die Waage. Regensburg war also nicht unbedingt körperlich stärker, sondern hatte schlichtweg mehr kreative Ideen im Spiel mit dem runden Leder. Des Weiteren gewann man die wichtigen Zweikampfduelle, weshalb der SSV mehr gewonnene Offensivduelle zu verzeichnen hat.
Zusammengefasst: Lennarts Appell an die Fans
Alles in allem kann man bei der Eintracht durchaus Stellen im Spiel ausmachen, die noch deutlich ausbaufähig sind. Fleiß und Kampf werden in den nächsten Spielen einmal mehr von Bedeutung sein. Andererseits bringt die neu formierte Mannschaft einige Grundlagen mit, die bereits umfassend verinnerlicht und auch angewendet werden. Betrachtet man zusätzlich noch das Auftaktprogramm, welches es zweifelsfrei in sich hatte, sollte man den Kopf keinesfalls in den Sand stecken. Auch wenn das Spiel in Regensburg nicht gerade zur Ermunterung beitrug. Die Mannschaft befindet sich in einem Lernprozess, ist aber in der Lage abzuliefern. Anders als das beispielsweise unter einem Henrik Pedersen der Fall war. Also sollten wir weiter hinter unserer Mannschaft stehen, das hat uns Braunschweiger doch immer ausgezeichnet. Kritik an der Mannschaft ist natürlich erlaubt und auch erwünscht, sollte jedoch stets fundiert und sachlich bleiben.
Quelle: Wyscout